Düsseldorf Dass Corona sich auch auf Veranstaltungen der Philatelie auswirkt, wurde zuletzt mit der Absage der Briefmarken-Messe in Essen deutlich. Auch bei Felzmann war der Auktionssaal zur 168. Versteigerung merklich weniger stark besetzt als bei anderen Auktionen. Gebote wurden dennoch abgegeben und das nicht zu knapp. Denn viele Bieter nutzten stattdessen den Online-Service mit Audio-Übertragung und brachten sich von zu Hause aus live in das Geschehen ein. Ebenso waren viele internationale Bieter von allen Kontinenten aktiv beim Livebidding vertreten und steigerten einige Lose unschlagbar in die Höhe.
So wurde die Auktionswoche in Düsseldorf zu einer guten Mischung aus Bietergefechten im Saal, am Telefon und an den Bildschirmen. Auktionator Ulrich Felzmann zeigte sich nach Abschluss der Auktion zufrieden: „Wir freuen uns, dass unsere Online-Angebote gut angenommen werden und wir flexibel auf externe Einflüsse reagieren können. Es lassen sich moderne mit traditionellen Wegen sehr gut verknüpfen. Bei uns bieten wir jedem Auktionskäufer eine Möglichkeit mitzubieten.“
Ob online oder im Saal, das Angebot ist immer noch entscheidend, und das vollgepackte Programm der Briefmarken-Auktion wurde wieder einmal gut angenommen. Insbesondere die rund 1500 großen Posten, Nachlässe und Sammlungen fanden am Sammlungstag reichlichen Absatz. Wer hier aufmerksam besichtigt hatte, war anderen Bietern voraus und konnte sich gut besetzte Sammlungen und Posten sichern. Bei den Einzellosen überzeugte ein gehaltvoller Bereich Altdeutschland, wo mehrere Lose um ein Vielfaches gesteigert wurden. Ein Brief aus München mit 18 Kreuzer gelblichorange nach Lissabon schaffte beinah die zehnfache Steigerung, von 300 Euro Ausruf ging es bis 2900 Euro Zuschlag (Los 4700).
Auch stark war das immer weiterwachsendes Angebot an Marken und Belegen aus Übersee und Europa mit beispielsweise einem Rosa Merkur, der für 13.000 Euro zugeschlagen wurde (Los 4415). Hart umkämpft war eine Feldpostkarte aus Rumänien. Hier lieferten sich ein Bieter aus Deutschland und aus Rumänien ein langes Gefecht.
Gestartet bei 100 Euro Ausruf, landete das Los 4564 schließlich bei 2700 Euro und ging an den rumänischen Bieter. Erwähnenswert ist ebenfalls ein Top-Zuschlag von 16.000 Euro für den nicht verausgabten Olympia-Block 1984 der DDR (Los 6363). Bei dem Vineta-Provisorium (Titelstück) auf VINETA-Ansichtskarte fiel der Hammer bei 18.000 Euro (Los 5058).
Internet: www.felzmann.de