(wm-pcp) Necip Tokoglu, Direktor im Auktionshaus Felzmann, weiß zu diesem sog. „Wuhan Estate-Bestand“ eine interessante Geschichte zu erzählen, von der er meint, das man sich solche nicht ausdenken kann, es aber auch heute noch wundersame und überraschende Dinge gibt, sowohl im Leben als auch in der Philatelie. Er schrieb:
„Im Sommer dieses Jahres kam ein Herr in unser Auktionshaus, der Sohn eines deutschen Ingenieurs, der sein ganzes Leben in China verbracht hatte. Ein erfolgreicher Geschäftsmann, der bei Ausbruch der Corona-Pandemie den letzten Flug von Wuhan nach Deutschland erreichte, mit der Briefmarkensammlung im Gepäck, die er mit seinem Vater aufgebaut hatte.
Sein Vater war in den 1970er Jahren leitender Ingenieur beim Bau der Wuhan-Stahlwerke und nahm seinen jungen Sohn einmal im Monat mit zum Wuhan Philatelic Sales Office, um Briefmarken zu kaufen. Die 1970er Jahre waren recht einfach zu kaufen, die früheren Ausgaben aus der Zeit der Kulturrevolution waren zu dieser Zeit bereits knapp. Die Begeisterung des kleinen Jungen hielt viele Jahre an, bis er 1984, als junger Mann, seine Briefmarkensammlung in einem Koffer verschloss und erst nach fast 40 Jahren in unserem Haus wieder öffnete.
Er wusste, dass seine Sammlung inzwischen an Wert gewonnen hatte, und uns gingen wirklich die Augen auf, als wir die modernen Raritäten der Volksrepublik China auspackten. Mit Sachverstand hatten Vater und Sohn ganze Bögen und Blöcke in Hunderten von Paketen erworben, Randaufdrucke und ungezähnte Marken, die seit Jahren nicht mehr auf dem Markt waren, fanden sich ebenso wie ein Halbbogen des Affen von 1980.
So haben wir uns alle Mühe gegeben, diese außergewöhnliche Spitzensammlung der modernen Philatelie detailliert aufzuarbeiten und in hoher Qualität zu präsentieren, eine Sammlung, die seit Jahren weltweit kaum noch erhältlich ist. Hervorragend ergänzt wurde der Wuhan-Nachlass durch eine sehr hochwertige China-Sammlung, die wir von einem deutschen Sammler erhalten haben.“