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VORSCHAU: 190. Dr. Reinhard Fischer-Auktion in Bonn am 27./28. Januar 2023

9. Januar 2023

(Bonn/pcp) Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer in Bonn hält am 27. und 28. Januar 2023 seine 190. Versteigerung ab. Das umfangreiche Angebot mit mehr als 8.100 Losen bietet ein reichhaltig und gut besetztes Angebot durch alle Bereiche der Philatelie.

In einem Sonderteil offeriert Dr. Fischer den zweiten Teil der Sammlung „Dr. Hans Joachim Brinkmann“. Schon die erste Versteigerung im vergangenen November sorgte für teils aufsehenerregende Zuschläge und eine hervorragende Verkaufsquote. Auch in dieser Auktion finden sich wieder zahlreiche Lose aus allen Gebieten der deutschen Philatelie – mit Schwerpunkt bei den Deutschen Kolonien und Auslandspostämtern –, die mit Blick für „das Besondere“ zusammengetragen wurden und seit Jahrzehnten nicht auf dem Markt angeboten wurden. Unter den mehr als 100 Losen finden sich Seltenheiten wie die 10 Pfennig „Krone/Adler“ des Deutschen Reiches in der seltenen Farbvariante dunkelrosarot, unter UV gelblichorange quarzend (MiNr. 47ea) in tadellos postfrischer Erhaltung zum Ausruf von 1.400.- Euro sowie mehrere China „Handstempelaufdrucke“. Hierbei findet sich der 30 Pfg-Wert (MiNr. 12) in ungebrauchter bzw. gestempelter Erhaltung, je in tadelloser Qualität zu Startpreisen von 2.500.- bzw. 2.000.- Euro. Ein ebenso seltenes wie bildschönes Exemplar der „5 Pfg.“-Aufdruckausgabe von Kiautschou auf China Diagonalaufdruck (MiNr. 2) mit zentrischem Stempel „Tsingtau“, noch dazu in der nur zweimal im Halbbogen vorkommenden Aufdrucktype 6, in einwandfreier Erhaltung wird ab 1.800.- Euro offeriert. Besondere Erwähnung sollte die Tatsache finden, dass fast alle der Lose mit neuen Fotoattesten angeboten werden können.

Auch der Hauptkatalog beinhaltet neben den gesuchten Standardausgaben eine Vielzahl an Besonderheiten. Von Altdeutschland findet sich ein schönes gestempeltes Stück des populären „Sachsen Dreiers“ in der seltenen orangeroten Nuance zum Ausruf von 2.800.- Euro. Zudem wird eine in langjähriger Sammeltätigkeit zusammengetragene Kollektion Schleswig-Holstein mit Schwerpunkt auf den Ortsstempelentwertungen aufgelöst.

Eine reichhaltige Offerte bietet wie immer die Ära des Deutschen Reiches, von postfrischen klassischen Werten von Brustschild bis Germania über Einheiten und seltenen Briefverwendungen bis hin zu gesuchten Standardausgaben. Eine immer fehlende Marke auch in hochwertigen Kollektionen dürfte die 10 Pfg Germania „Reichspost“ in der seltenen Farbe dunkelrotkarmin (MiNr. 56b) darstellen. Ein tadellos postfrisches Unterrandstück mit neuem BPP-Attest „einwandfrei“ bietet die rare Gelegenheit, die Lücke in der Sammlung zu füllen. Die einwandfreie Marke wird zum Startpreis von 2.500.- offeriert. Von der 2 Pfg. Germania mit Abart „ungezähnt“ ist bisher nur ein 200er-Bogen aus dem Archiv der Reichsdruckerei bekannt geworden, dementsprechend wenige Stücke mit Plattendruck-Oberrand existieren. Eines dieser wenigen Exemplare der MiNr. 83I U wird mit 1.500.- ausgerufen.

Die Kolonialphilatelie darf in der kommenden Auktion als einer der Schwerpunkte gelten. Unter den zahlreichen gesuchten Werten in postfrischer Erhaltung sowie seltenen Briefen und Stempeln finden sich Raritäten bis hin zur 50 Pfg Germania mit Handstempelaufdruck von China gestempelt, wobei dieser „seitenverkehrt“ von links oben nach rechts unten abgeschlagen wurde (MiNr. 13S). Die vielfach attestierte und seit 1922 bekannte Marke wird in der Auktion mit einem Ausruf von 28.000.- eröffnet. Besonders sticht das spezialisierte Angebot der Britischen bzw. Französischen Besetzungsausgaben hervor. Aus diesem gesuchten Gebiet werden eine Vielzahl an Raritäten angeboten, die Dr. Fischer zum Teil in seiner mehr als 30jährigen Auktionsgeschichte nun erstmals anbieten kann. Exemplarisch seien hier eine Verwendung der 5 s. auf 5 M. Kaiseryacht der Britischen Besetzung von Deutsch-Neuguinea  (MiNr. 15I) auf Brief und ein Exemplar der 2 M. Kaiseryacht von Togo mit Aufdruck der Französischen Besetzung (MiNr. 17) auf Briefstück, von welcher nur 7 Exemplare bekannt geworden sind, genannt. Gebote werden hier jeweils ab 20.000.- Euro entgegen genommen. Für die Sammler des Witu-Schutzgebietes findet sich ein umfangreiches Angebot mit mehr als 170 Losen.

Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besatzungsausgaben. Neben einem hochinteressanten Angebot Danzig und Saar aus dem Nachlass eines langjährigen Kunden dürfte insbesondere ein Komplettsatz der Montenegro MiNr. 10/19 „Verwaltungsausschuss“ auf zwei Sammlerbriefen für Bietergefechte sorgen. Die in einer Auflage von nur 1.000 Sätzen gedruckte Ausgabe zählt in gestempelter Erhaltung zu den großen Raritäten der Deutschland-Philatelie. Die Taxe liegt für die neu attestierten Belege bei 15.000.- Euro. 

Die Nachkriegsphilatelie bietet ebenfalls eine Vielzahl selten angebotener Lose, hier finden sich interessante Offerten wie die im Michel unbekannte Variante des Finsterwalde-Blocks mit großem Wappen auf dünnem Papier (MiNr. Bl. 2yy), von dem bisher nur 3 Exemplare bekannt geworden sind. Das gestempelte Stück startet mit 1.600.- Euro. Sogar nur ein weiteres Stück der SBZ 6 Pfg Ziffern mit Postmeistertrennung von Dittmannsdorf (MiNr. 43aO) ist außer dem in der Dr. Fischer Auktion mit 2.700.- Euro offerierten gestempelten Wert in tadelloser Erhaltung bekannt.

Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete stechen insbesondere Großbritannien mit gesuchten Werten aus der Klassik und Semiklassik sowie ein ungewöhnlich umfangreiches Angebot Kap der Guten Hoffnung mit Werten bis hin zur 4 P. hellmilchigblau in Kabinetterhaltung (MiNr. 6a, SG-No. 14) hervor.

Das Sammlungsangebot bietet diesmal bereits im Januar, bewusst als erste große Auktion des philatelistischen Auktionsjahres aufgewertet, zahlreiche Gelegenheiten für Sammler und Wiederverkäufer. Nahezu alle der mehr als 750 Lose stammen aus Sammlerhand.  Es werden zahlreiche Nachlässe ohne jegliche Entnahmen versteigert. Von einer reichhaltigen Generalsammlung Dt. Reich mit zahlreichen Befunden und Attesten zum Ausruf von 8.000.- über hochwertige Kollektionen Liechtenstein, Österreich und USA bis hin zu einer enzyklopädischen und der sicher größten existierenden Thematik-Sammlung „Postkutschen-Archiv“ vom Autor des thematisch passenden Stempelhandbuchs, findet sich für jeden Spezialisten und Sammler eine interessante Offerte.

Mehr als 200 Sammellose sowie alle Einzellose inkl. deren Atteste kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Interessenten auf der Internetseite www.ReinhardFischerAuktionen.de