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71. Aix-Phila-Auktion: Eldorado für Spezialisten

23. Februar 2023

Im Mittelpunkt der 71. Aix-Phila-Auktion in Aachen steht eine außergewöhnlich gut bestückte und hochwertige Sammlung „Deutsche Zusam­mendrucke 1920/60“, die unter dem Pseudonym „Mercator“ eingeliefert und in mehrere hundert Einzellose aufgeteilt wurde. Fast alle Po­sitionen sind hier mit Fotoattesten „einwandfrei“ versehen!

Viel Bogenware

Germania plus Reklame als waagerechte oder senkrechte Zusammendrucke postfrisch, gestempelt und auch auf Briefen, komplette Heftchenblätter oder sogar Markenheftchen mit u. a. MH MiNrn. 2, 3 und 4 (Ausruf 2000, 3000 und nochmals 2000 Euro) eröffnen die­se Abteilung, gefolgt von weiteren Aus­gaben aus der Weimarer Zeit. Erwäh­nenswert hierbei ein gestempelter Bo­genteil Germania und Ziffern mit je fünfmal MiNrn. RL 8 und RL 10 (Ausruf 1000 Euro) sowie ein kompletter taufrischer Bogen MHB MiNr. IV (Ausruf 3000 Euro). Bei der Ausgabe Nothilfe 1928 kommt unter etlichen anderen Kombinationen die MiNr. KZ 11 mit Rand­beschriftung und Leerfel­dern oder zusammenhängend mit KZ 12 jeweils auf Briefstücken unter den Hammer (1500 bzw. 1300 Euro).

Ein ähnliches Bild bei der SBZ: Die Herz­stücke „Ziffern“ MiNrn. 2/5 sowie 6/9 gibt es sowohl postfrisch (Ausruf je 1500 Euro) als auch gestempelt (jeweils 4000 Euro). Sämtliche Zusammen­dru­cke „Ziffern“ aus den Kombinations­bogen 1+2 einschließlich der beiden Herzstücke – alles ungezähnt – starten ebenfalls mit 4000 Euro. Die jeweils vier postfrischen und gestempelten Herz­stücke „Leipziger Messe“ beginnen mit 800 bzw. 2000 Euro. Sicher nicht häufig sind echt gestempelte Kehrdruck­paare von Thüringen. Mit je­weils 500 Euro Ausruf kommen mehrere Briefe mit diesen Marken unter den Hammer.

Ähnlich reichhaltig ist das Angebot an Zusammendrucken Berliner Bauten. Als echter Hingucker startet ein ungefalteter, gestempelter Heftchenbogen Bundesrepublik Heuss liegendes Wasserzeichen in der seltenen Type I/II mit 2000 Euro.

Aber auch sonst hat Aix-Phila auf seiner Frühjahrs­auktion so einiges zu bieten: einen TOP-Bayern-Ein­ser (1000 Euro), Danzig sehr stark mit „Großem In­nendienst“ postfrisch und gestempelt (2000 bzw. 2500 Euro), dazu fast alle seltenen, durchweg attestierten Porto­marken und Memel mit gestempeltem Grünaufdruck (1200 Euro). Die Beset­zungsausgabe Zweiter Weltkrieg Mon­tenegro präsentiert die echt gestempelt extrem rare MiNr. 19 (neuestes FA) mit 5000 Euro Startpreis.

Spektakulär ist auch das Angebot kompletter Bogen. Dabei sind u. a. DR Hin­denburg MiNrn. 467-473 (2500 Euro), Graf Zeppelin MiNr. 539 y (2000 Euro), Berlin mit gesuchten Marken und Sät­zen zwischen 1949 und 1954, desgleichen die Bundesrepublik mit sämtlichen Sonderausgaben zwischen 1949 und 1953 – alles ungefaltet in bester Qualität!

Nicht alltäglich sind auch die mehr als 300 DV und DZ der DDR von Beginn an (nach D. Wolf spezialisiert gesammelt)!

Beim Ausland ist be­sonders Öster­reich ab der Klassik stark vertreten. Mehrere Briefe mit Franka­tu­ren der 1. Ausgabe, teils in Misch­fran­katur mit Lombar­dei und Ve­netien (al­le mit At­testen Ferchenbauer), ein WIPA-Block auf Brief (1000 Euro), ein kopfstehender Auf­druck der Wiener Aushilfsausgabe auf 1 Pf (1500 Euro) oder ein Renner­bo­gen 3 S als Farbprobe in Dunkelbraun (3000 Euro) spannen einen weiten Bo­gen über die Philatelie unseres Nach­barlan­des.

Erwähnenswert sind zum Abschluss des Einzellosteils noch einige Seltenheiten der VR China wie der Schauspielsatz ge­zähnt und ungezähnt jeweils postfrisch, dazu zweimal der entsprechende Block mit Ersttagsstempel sowie weitere bessere Blocks und Serien.

Mehr als 1400 überwiegend unberührte und durchweg sehr moderat angesetzte Sammlungen, Posten und Nach­lässe mit oft hochwertigem Inhalt be­schließen den Philatelie-Teil der 71. Aix- Phila-Auktion, die an vier Tagen, wie be­reits in den Vorjahren, online-live durch­geführt wird.

Münzen von alt bis modern

Klein, aber fein präsentiert sich das knapp 200 Lose starke Münzangebot. Alt­deutsch­land bietet beispielsweise von Bayern einen ½ Karolin Karl Albert aus 1733 (Ausruf 350 Euro), ein Dukat von 1634 aus Frankfurt startet mit 300 Euro und eine im Jahr 1811 geprägte Gold­münze aus Westfalen, Hieronymus Na­poleon 20 Frank, mit 500 Euro. Sach­sen-Coburg-Gotha bietet ein Fünf­mark­stück Carl Eduard aus 1907 (Ausruf 500 Euro). 2000 Euro Ausruf heißt es für ei­ne Platinmünze 3 Rubel Nikolaus I von 1835, wenigstens 800 Euro soll ein Du­kat des heiligen Wenzel aus 1923 einspielen und 700 Euro ein Sorrano Franz II von Mailand aus dem Jahr 1800.

Umfangreiche Münzsammlungen aus aller Herren Ländern – alt bis modern – mit Startpreisen von 10 bis 4500 Euro, Geldscheine, Medaillen und Notgeld beschließen den numismatischen Teil.

Internet: www.aixphila.de