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VORSCHAU: 191. Dr. Reinhard Fischer-Auktion in Bonn am 31. Mai–1. April 2023

10. März 2023

(Bonn/pcp) Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer in Bonn hält am 31. März und 1. April 2023 seine 191. Versteigerung ab. Das umfangreiche Angebot mit fast 4.000 Losen bietet ein hochkarätig besetztes Angebot durch alle Bereiche der Philatelie.

Unter den Altdeutschen Staaten sticht insbesondere das Angebot von Marken und Briefen aus dem Königreich Bayern hervor. Beginnend mit drei „Bayern Einsern“ je in Kabinetterhaltung finden sich zahlreiche ebenso seltene wie wunderschöne Briefe, darunter mehrere „Bischofsbriefe“ bis hin zu Raritäten wie eine Einzelfrankatur mit der 18 Kr. Quadratausgabe (MiNr. 7) nach Portugal, eine für die frühe Bayern-Zeit äußerst seltene Destination. Der Beleg mit einwandfreier Frankatur vom oberen Bogenrand startet mit einem Schätzpreis von 4.000.- Euro. Nicht minder selten ist eine tarifrichtige und unbeanstandete Verwendung einer halbierten 20 Pfg-Marke der Wappenausgabe (MiNr. 50H) auf Brief. Der tadellos erhaltene und mehrfach geprüfte bzw. attestierte Beleg wird mit 2.800.- ausgerufen. Ein sehr seltenes Belegstück des blauen Fächer-Versuchsstempels „Chargé No“ auf der MiNr. 15, welcher erst 1870 und somit schon zur Zeit der gezähnten Bayern-Marken eingeführt wurde, startet mit 2.400.- Ausruf.

Eine besonders reichhaltige Offerte bietet diesmal die Ära des Deutschen Reiches, von postfrischen klassischen Werten von Brustschild bis Germania über Einheiten und seltenen Briefverwendungen bis hin zu Weltraritäten. Eine andere Bezeichnung wäre für die 1 bis 5 Mark „Reichspost“ in weiter Linienzähnung 11½ und in leicht abweichenden Farben aus der Erstauflage auf vier portogerechten Wertbriefen eine absolute Untertreibung. Es handelt sich hierbei nach aktuellem Stand der Forschung um Frühdrucke, die zum unmittelbaren Fälschungsschutz dergestalt abweichend zur regulären Ausgabe angefertigt wurden. Die weite Linienzähnung im Gegensatz zur engen Kammzähnung sollte ad hoc nach der Präsentation der Marken Versuche zur Fälschung derselben unmöglich machen, da diese im Postalltag neben den regulären Postwertzeichen sofort aufgefallen wären. Bei allen vier Marken handelt es sich um das jeweils einzig bekannte Stück in gebrauchter Erhaltung, die neben ihrem unitärem Charakter auch bezüglich der herausragend schönen Optik wegen die absolute Spitze jeder engagierten Sammlung des Deutschen Reiches wären – und die problemlos einen Platz im Postmuseum für sich beanspruchen dürfte. Die mehrfach attestierte und literaturbekannte Komplettgarnitur wird für 150.000.- Euro ausgerufen. Eine weitere Rarität des Kaiserreichs findet sich mit der 5 Mark „Reichsgründungsgedenkfeier“ im Kriegsdruck mit Abart „kopfstehendes Mittelstück“. In ungebrauchter Erhaltung sind neben der angebotenen Marke nur zwei weitere Exemplare bekannt. Der Mindestpreis für die Rarität liegt bei 40.000.- Euro. Ebenso eindrucksvoll ist der Fehldruck „Rdf.“ anstatt „Rpf.“ auf der 12 Pfennig-Nothilfemarke von 1931. In postfrischer Erhaltung dürften weniger als eine Handvoll Stücke existieren, Gebote werden hier ab 15.000.- Euro entgegengenommen.

Die Kolonialphilatelie darf auch in der kommenden Auktion wieder als einer der Schwerpunkte gelten. Unter den zahlreichen gesuchten Werten in postfrischer Erhaltung sowie seltenen Briefen und Stempeln finden sich Raritäten der Besetzungsausgaben von Deutsch-Neuguinea mit der „1 s. G.R.I.“ auf 5 M. Kaiseryacht mit verkehrtem Aufdruck (anstatt „5 s.“) – das tadellos erhaltene ungebrauchte Unterrandstück mit Passerkreuz (MiNr. 15I) gilt als Unikat und wird für 45.000.- Euro ausgerufen – und von Deutsch-Ostafrika Besetzung Mafia mit der „6 CENTS MAFIA“ auf 1 Rupie Kaiseryacht (MiNr. 18) in tadellos gestempelter Erhaltung mit einem Startpreis von 35.000.- Euro. Beide Marken zierten bereits die herausragende Kollektion von Marquess of Bute. Eine weitere Großrarität stellt eine Bedarfsverwendung auf eingeschriebender Briefvorderseite der amtlich nicht verausgabten 25 Pfennig „Krone/Adler“ mit Aufdruck „Deutsch-Südwest-Afrika“ mit Zusatzfrankatur dar, von der nur wenige echt gestempelte Stücke bekannt geworden sind. Das mehrfach attestierte Stück wird für 25.000.- ausgerufen. Für die Sammler des Witu-Schutzgebietes findet sich erneut ein umfangreiches Angebot.

Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besatzungsausgaben. Neben den „Klassikern“ Danzig „Großer Innendienst“ MiNr. 47/49 in ungebrauchter bzw. gestempelter Erhaltung auf Briefstücken (Ausruf 1.400.- bzw. 2.500.-) und Montenegro MiNr. 10/19 in tadellos postfrischer Erhaltung zum Schätzpreis von 3.100.- Euro möchten wir insbesondere auf die umfangreichen Angebote der in authentischer Erhaltung äußerst seltenen „Oppelner Notausgaben“ und des Sudetenlandes – in Hinblick auf die Kleinstauflagen wahrscheinlich immer noch eines der am meisten unterschätztesten deutschen Sammelgebiete – hinweisen. Aus der Estland-Philatelie der Besetzungsausgaben des 2. Weltkrieges kommt mit der MiNr. 12K von Elwa ein einmaliges Stück zum Angebot. Die Marke mit Abart „kopfstehender Aufdruck“ in tadellos ungebrauchter Erhaltung wird mit 3.000.- ausgerufen.

Die Nachkriegsphilatelie bietet neben den gesuchten Standardausgaben ebenfalls eine Vielzahl selten angebotener Lose. Der populäre „Posthornsatz“ der Bundesrepublik wird als seltene Garnitur in 4er-Blocks bzw. Paaren angeboten. Die jeweils tadellos postfrischen Sätze starten mit Ausrufen zu 4.000.- bzw. 1.600.- Euro. Aus dem umfangreichen Angebot Markenheftchen der Nachkriegszeit sei hier exemplarisch das rare MH MiNr. 5aa Heuss III „Versuchsheftchen“ in einwandfreier Erhaltung erwähnt, für welches Gebote ab 1.700.- entgegengenommen werden.

Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete bietet der Auktionskatalog zahlreiche populäre Spitzenausgaben Europas, wie einen einwandfreien „Vaduz-Block“ von Liechtenstein ín tadellos postfrischer Erhaltung (Ausruf 700.-) bis hin zu den Unverausgabten „Blitz/Maske“-Werten von Österreich in postfrischen 4er-Blocks zum Ausruf von 3.500.- Euro. Daneben finden sich die seltenen ungezähnten Zeppelin-Marken von Russland 1930, MiNr. 390/91C, in einwandfreier gestempelter Erhaltung mit Fotoattest Hovest zum Startpreis von 2.800.- Euro.

Das Sammlungsangebot bietet wieder zahlreiche Gelegenheiten für Sammler und Wiederverkäufer. Nahezu alle der fast 400 Lose stammen aus Sammlerhand.  Es werden eine Vielzahl von Nachlässen ohne jegliche Entnahmen versteigert. Von riesigen Sammlungen Markenheftchen, u.a. Bundesrepublik zum Ausruf von 9.000.- Euro, über zahlreiche gut besetzte Ländersammlungen, bis hin zur Sammlung VR China mit nur den gesuchten Blockausgaben findet sich für jeden Spezialisten und Sammler eine interessante Offerte.

Mehr als 100 Sammellose sowie alle Einzellose inkl. deren Atteste kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Sie auf der Internetseite www.ReinhardFischerAuktionen.de