(Dominic Friedrich/pcp) Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer führt am 10. Januar 2025 seine 2. e@uction durch, bei der alle Lose live auf der Plattform »Stamp Auction Network« versteigert werden. (Eine Saal-Teilnahme ist aber dennoch weiterhin möglich.) Das umfangreiche Angebot mit mehr als 7.000 Losen bietet ein reichhaltig besetztes Angebot durch alle Bereiche der Philatelie.
Aus den Altdeutschen Staaten finden sich zahlreiche gesuchte Werte, darunter zwei Kabinettstücke des »Bayern Einsers« (MiNr. 1a). Ein Exemplar der Platte I entwertet mit Halbkreisstempel »HASSLOCH« auf Briefstück, das andere der Platte II mit geschlossenem Mühlradstempel »372« von Wallerstein, jeweils mit Fotoattest Brettl BPP zu Mindestgeboten von 1.500,– bzw. 1.300,– Euro. In der Folge dürfte ein Qualitätsangebot der Markenausgaben von Braunschweig in meist überdurchschnittlicher Erhaltung und aktuell BPP-geprüft besondere Beachtung finden. Wie immer in den e@uctions bietet Dr. Reinhard Fischer mehrere hundert Lose quer durch alle Gebiete für engagierte Stempelsammler.
Die Ära des Deutschen Reiches bietet alle gesuchten Standardausgaben sowie seltene Farb-, Wasserzeichen- und Papiervarianten. Insbesondere die Zeit des Kaiserreichs bis zu den Germania-Ausgaben ist stark besetzt, möglich machte dies die Auflösung einer umfangreichen spezialisierten Sammlung. Es finden sich auch selten angebotene Varianten bis hin zur 20 Pfennig Germania in der Nuance grauultramarin MiNr. 72c als postfrisches Luxusstück in weit überdurchschnittlicher Farbfrische und Zähnung. Für unsignierte Ausnahme-Exemplar werden Gebote ab 6.000,– Euro entgegengenommen. Ähnlich hochkarätig besetzt ist auch die Aerophilatelie, hier finden sich kaum einmal angebotene Zeppelin-Fahrten und Vertragsstaatenpost. Exemplarisch sei an dieser Stelle eine Zuleitung aus Österreich zur Fahrt nach Vaduz 1930 (Sieger-Nr. 79A) erwähnt. Von dieser Fahrt sind nur wenige zugeleitete Belege bekannt. Jene mit 4.500,– angebotene 10g-Ganzsachenkarte mit Flugpostmarken in bunter Zufrankatur ist eine von lediglich drei bekannten Belegen der österreichischen Post.
Aus den Deutschen Kolonien werden gesuchte Standardwerte bis hin zur 5 Mark Kaiseryacht von Kamerun im Friedensdruck (MiNr. 25IA) tadellos gestempelt (Mindestgebot 1.200.-) aber auch rare Besonderheiten wie die Aufdruckausgabe »5 Pf« auf 3 Pfennig Kaiseryacht der Karolinien angeboten: Jeweils auf Beleg werden zwei tadellose Exemplare mit kopfstehendem Aufdruck (MiNr. 7PvK) offeriert, eines für 2.000.- Startpreis und ein weiteres mit horizontal stark verschobenem Aufdruck, sodass jener »f 5 P« statt »5 Pf« lautet. Letztere Abart ist im Michel unbekannt und bisher nur bei diesem Unikat belegt – der Rufpreis hierfür liegt bei 8.000,– Euro.
Darüber hinaus bietet die 2. e@uction mehr als 1.000 Lose mit zahlreichen Farbvarianten, Typen und einem umfangreichen Angebot für den versierten Stempelsammler.
Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besetzungsausgaben. Insbesondere das Saargebiet glänzt mit einem reichhaltigen Angebot, dabei zahlreiche Varianten, 4er-Blocks aber auch echt gestempelt nur selten vorkommende Ausgaben wie der Volkshilfe-Satz um die »Braune Madonna« (MiNr. 128/34) zum Ausruf von 1.600,– oder das »Hochwasser-Blockpaar« MiNr. 1/2 zum Ausruf von 1.800,– — selbstverständlich in tadelloser Erhaltung und mit Attesten versehen. Auch langjährige Sammler sollten in dem tief spezialisierten Angebot fündig werden, so auch unter Los-Nr. 4580. Das amerikanische Office of Strategic Services fertigte im II. Weltkrieg Propagandafälschungen u.a. der 6- und 12 Pfennig-Hitler-Dauermarken, Probedrucke jener Ausgaben auf gelbem Papier wurden in 5er-Streifen hergestellt. Schon einzelne Werte dieser Proben zählen zu den Raritäten der Propagandafälschungen, ein Satz in waagerechten Paaren dürfte kein zweites Mal zu finden sein — entsprechend auch der Ausruf von 8.000,– Euro.
Die Nachkriegsphilatelie bietet neben den gesuchten Standardausgaben eine Vielzahl spezialisierter Lose aller Gebiete mit Schwerpunkt auf den Besatzungszonen. So findet sich ein umfangreiches Angebot der Blockausgaben der SBZ in diversen Varianten und Erhaltungen bis hin zum »Großen Weihnachtsblock« von Thüringen in der selteneren Variante auf gelblichgrauem Papier (Bl.2t) in echt gestempelter tadelloser Erhaltung zum Ausruf von 1.000,– Euro. Ein hübsches Schaustück für die Sammler der Bundesrepublik wird mit einem Oberrand-4er-Block der 70 Pfg »Posthorn« in tadelloser postfrischer Erhaltung zum gleichen Startgebot offeriert.
Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete bietet der Auktionskatalog diesmal eine umfangreiche Offerte von Italien, Österreich und der Schweiz. Letztere schon ab der Klassik mit seltenen Werten wie der 40 Rp. »Sitzende Helvetia« in der hellgelbgrünen Erstauflage als sehr gut erhaltenes ungebrauchtes Kabinettstück mit Originalgummierung zum Mindestgebot von 2.500,– Euro.
Alle Einzellose inkl. deren Atteste sowie ausgewählte Sammellose kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Interessenten auf der Internetseite www.ReinhardFischerAuktionen.de .