(Nina Neubauer/pcp) Vom 13. – 16. November 2024 fand im Auktionshaus Felzmann in Düsseldorf die 182. Auktion statt. Die Versteigerer im Haus freuten sich über etliche Interessenten, die sie persönlich vor Ort in Düsseldorf begrüßen durften, doch meist wurde vorab schriftlich, live online sowie am Telefon eifrig geboten, um neue Schätze für die eigene Sammlung zu erstehen.
Gleich zu Beginn starteten die „Felzmänner“ mit einem weiteren Teil der „Pharao“-Reihe, die wieder internationales Interesse von Sammlern aus allen Bereichen früher Flug- und Zeppelinpost erfuhr. In Anwesenheit auch der Sachbearbeiter eröffnete der dienstälteste Philatelist und Auktionator, Peter Such, den Reigen teils beachtlicher Zuschläge, bevor der Firmengründer und Grandseigneur, Ulrich Felzmann, beherzt den Auktionshammer übernahm.
Neben den eigentlichen Belegen erwiesen sich auch Memorabilien als sehr beliebt. Eine außergewöhnliche Sammlung mit ca. 400 verschiedenen Vignetten von Parseval und anderen Luftschiffen wurde mit 4.400 Euro zugeschlagen (Los 3221, Ausruf: 2.000 Euro). Im anschließenden Segment Zeppelinpost nach Michel-Handbuch erzielte Los 3444, eine DELAG Karte mit Bordstempel vom 2. November der Fahrt Berlin/ Staaken im Jahr 1919, einen Zuschlag von 8.000 Euro (Ausruf: 3.500 Euro). Ein ungebrauchtes Parahyba-Provisorium wurde von entsprechend finanzstarken Sammlern auf 10.000 Euro gesteigert (Los 3504, Ausruf: 7.500 Euro). Ein ganz besonderer Beleg der Unglücksfahrt des LZ 129 Hindenburg kam unter der Losnummer 3611 zum Ausruf. Die stark angebrannte Karte an Wilhelmina Haas erzielte einen Zuschlag von 9.000 Euro (Ausruf: 6.000). Ein Spitzenstück der Liechtenstein- und Zeppelinpost verbarg sich hinter der Losnummer 3694. Der Brief ab Balzers am 13.08. nach Vancouver in Canada mit allen 4 Höchstwerten Fürstenjubiläum von der Weltrundfahrt 1929 konnte seinen Ausruf mehr als verdoppeln (Ausruf: 12.000 Euro, Zuschlag: 25.000 Euro).
Den Abschluss des ersten Auktionstags bildete der Sonderband Autographen mit ebenfalls einigen Highlights. Besonders gefragt war eine mehrfarbige, mit vollem Namenszug signierte Zeichnung von Marc Chagall, die schließlich für 5.200 Euro in den Besitz eines neuen Sammlers wechselte (Los 4012, Ausruf: 2.000 Euro). Ebenso umkämpft war ein maschinengeschriebener Brief von Nikola Tesla aus dem Jahr 1897. Nach einer immensen Steigerung um mehr als das zehnfache fiel der Hammer bei 5.800 Euro (Los 4204, Ausruf: 500 Euro).
Der zweite Auktionstag startete nicht weniger energiegeladen. Karolin Etterer begann den Tag souverän mit der internationalen Sektion, ungeachtet der aktuellen Baisse im chinesischen Markt waren fast alle Positionen Chinas stark gefragt, hierunter unter Los 5006 ein Red Band Registered Cover von 1900 für 2.800 Euro (Ausruf: 250 Euro).
Europa bot neben allem anderen mit Bulgarien unter Los 5141 ein farbfrisches Prachtstück des Wappenlöwe Farbfehldruckes für letztlich 1.520 Euro (Ausruf: 400 Euro).
Das Deutsche Reich erzielte unter anderem mit Los 5778, einer 1 Mk Reichspost dunkellilarot mit Datumbrücken-Gitterstempel KURNIK, einen Zuschlag von 8.000 Euro (Ausruf: 5.000 Euro).
Danzig enthielt einen großen Innendienst komplett auf größerformatigem, nach Schweden adressiertem Kuvert. Echt gestempelt die seltenste Spitzenausgabe Danzigs und auf Satzbrief besonders attraktiv, entsprechend wurde dieses Stück unter der Nummer 6142 auf 3.400 Euro gesteigert (Ausruf: 2.500 Euro).
Die Feldpost brachte mit Los 6220 ein außergewöhnlich schönes Exemplar der in postfrischer Erhaltung seltensten Inselpost-Marke, Rhodos gezähnt, und erhielt einen Zuschlag von 8.000 Euro (Ausruf: 4.500 Euro).
Nachkriegsdeutsche Spezialitäten finden ebenfalls fast immer ihre Liebhaber. So wurden unter anderem 5 Pfennig Heuss I mit vollständigem Druckerzeichen „Rb“ im Unterrand, tadellos postfrisch in unsignierter Prachterhaltung für 2.000 Euro zugeschlagen (Los 6547, Ausruf: 1.000 Euro).
Dies sind natürlich nur einige wenige Streiflichter, alle weiteren Ergebnisse stehen transparent im Rahmen des Online-Kataloges zur Verfügung. Hier finden Interessenten auch sämtliche Resultate der teils äußerst voluminösen Sammlungen und Posten, die zuvor eifrig besichtigt und kalkuliert wurden und angesichts der teils beachtlichen Steigerungen offenbar zahlreiche Chancen boten.
Der Nachverkauf der Auktion läuft noch bis zum 15. Dezember 2024. Auf den Großteil unverkaufter Lose gibt es einen Nachlass von 10 % auf den Ausrufpreis (ausgenommen einige limitierte Lose). Es wird eine Nachverkaufsbesichtigung nach Terminvergabe angeboten. Termine unter +49 (0)211 550 4420.