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BDB News

(wm-pcp) Die einmalige Serie der acht TROST-Auktionen fiel wahrlich nicht in eine Zeit, die man so erwartet hatte. Als diese am 5. November 2019 auf der APHV-Webseite angekündigt wurde, war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Das war sie aber schon nicht mehr, als der Termin für die erste Auktion am 4. April 2020 in Stuttgart feststand. Auch wenn bereits die Kataloge für diese Versteigerung gedruckt waren, machte die weltweite Corona-Pandemie deren Durchführung unmöglich. Am 4. September 2020 informierte Meiners interessierte Kreise über einen neuen Termin, denn nun wurde der 26. September 2020 in Aussicht genommen. Meiners schreibt im Rückblick dazu: „Ich hatte große Angst, die ganze Auktionsserie könnte durch die Absage der ersten Auktion platzen. Doch mit der Einliefererfamilie hatten wir großes Glück, die Familie Trost stand fest an unserer Seite.

Das Ergebnis dieser ersten Versteigerung war schon eine Bestmarke: Einem Gesamtausrufpreis von 552.650 Euro stand ein Gesamtzuschlag von 1.430.620 Euro gegenüber. Alle Lose wurden verkauft, nichts blieb liegen. All dies sollte sich in den nächsten sieben weiteren Auktionen wiederholen. 2.653 ausgesucht schöne, werthaltige und bedeutsame Württemberglose wurden allem weltpolitischem Ungemach zum Trotz (Inflation, Ukraine-Krieg, Terrorangriff auf Israel) insgesamt an den Mann oder die Frau gebracht. 

Meiners lässt in diesem edel gemachten Supplement-Band all dies noch einmal Revue passieren, präsentiert in gebündelter Form (S. 37–48) alle Zuschläge der einzelnen Auktionslose, die ab der Nr. 1 bei der ersten bis zur Nummer 2.653 bei der letzten Versteigerung durchgezählt wurden. Das ist ein Novum, ebenso die fachhistorisch begleitenden Studien von Prof. Dr. Herbert Zielinski, der in sieben Katalogen mit lesenswerten Beiträgen auf die jeweilige Versteigerung geradezu Appetit machte, ein weiterer Beitrag wurde von Wolfgang Maassen beigesteuert. Auch diese kann man auf den Seiten 49–106 noch einmal nachlesen. Damit wird mit diesem besonderen Buch die Auktionskataloge-Reihe zu einer bewahrenswerten Edition, die Vergleiche nicht zu scheuen braucht. 

Kontakt: Auktionshaus Dr. Derichs Köln, Bonner Straße 501, 50968 Köln (Marienburg), Tel. 02 21/2 57 66 02, E-Mail: derichs_gmbh@web.de

(Dominic Friedrich/pcp) Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer führt am 10. Januar 2025 seine 2. e@uction durch, bei der alle Lose live auf der Plattform »Stamp Auction Network« versteigert werden. (Eine Saal-Teilnahme ist aber dennoch weiterhin möglich.) Das umfangreiche Angebot mit mehr als 7.000 Losen bietet ein reichhaltig besetztes Angebot durch alle Bereiche der Philatelie.


Aus den Altdeutschen Staaten finden sich zahlreiche gesuchte Werte, darunter zwei Kabinettstücke des »Bayern Einsers« (MiNr. 1a). Ein Exemplar der Platte I entwertet mit Halbkreisstempel »HASSLOCH« auf Briefstück, das andere der Platte II mit geschlossenem Mühlradstempel »372« von Wallerstein, jeweils mit Fotoattest Brettl BPP zu Mindestgeboten von 1.500,– bzw. 1.300,– Euro. In der Folge dürfte ein Qualitätsangebot der Markenausgaben von Braunschweig in meist überdurchschnittlicher Erhaltung und aktuell BPP-geprüft besondere Beachtung finden. Wie immer in den e@uctions bietet Dr. Reinhard Fischer mehrere hundert Lose quer durch alle Gebiete für engagierte Stempelsammler.


Die Ära des Deutschen Reiches bietet alle gesuchten Standardausgaben sowie seltene Farb-, Wasserzeichen- und Papiervarianten. Insbesondere die Zeit des Kaiserreichs bis zu den Germania-Ausgaben ist stark besetzt, möglich machte dies die Auflösung einer umfangreichen spezialisierten Sammlung. Es finden sich auch selten angebotene Varianten bis hin zur 20 Pfennig Germania in der Nuance grauultramarin MiNr. 72c als postfrisches Luxusstück in weit überdurchschnittlicher Farbfrische und Zähnung. Für unsignierte Ausnahme-Exemplar werden Gebote ab 6.000,– Euro entgegengenommen. Ähnlich hochkarätig besetzt ist auch die Aerophilatelie, hier finden sich kaum einmal angebotene Zeppelin-Fahrten und Vertragsstaatenpost. Exemplarisch sei an dieser Stelle eine Zuleitung aus Österreich zur Fahrt nach Vaduz 1930 (Sieger-Nr. 79A) erwähnt. Von dieser Fahrt sind nur wenige zugeleitete Belege bekannt. Jene mit 4.500,– angebotene 10g-Ganzsachenkarte mit Flugpostmarken in bunter Zufrankatur ist eine von lediglich drei bekannten Belegen der österreichischen Post.


Aus den Deutschen Kolonien werden gesuchte Standardwerte bis hin zur 5 Mark Kaiseryacht von Kamerun im Friedensdruck (MiNr. 25IA) tadellos gestempelt (Mindestgebot 1.200.-) aber auch rare Besonderheiten wie die Aufdruckausgabe »5 Pf« auf 3 Pfennig Kaiseryacht der Karolinien angeboten: Jeweils auf Beleg werden zwei tadellose Exemplare mit kopfstehendem Aufdruck (MiNr. 7PvK) offeriert, eines für 2.000.- Startpreis und ein weiteres mit horizontal stark verschobenem Aufdruck, sodass jener »f 5 P« statt »5 Pf« lautet. Letztere Abart ist im Michel unbekannt und bisher nur bei diesem Unikat belegt – der Rufpreis hierfür liegt bei 8.000,– Euro.
Darüber hinaus bietet die 2. e@uction mehr als 1.000 Lose mit zahlreichen Farbvarianten, Typen und einem umfangreichen Angebot für den versierten Stempelsammler.


Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besetzungsausgaben. Insbesondere das Saargebiet glänzt mit einem reichhaltigen Angebot, dabei zahlreiche Varianten, 4er-Blocks aber auch echt gestempelt nur selten vorkommende Ausgaben wie der Volkshilfe-Satz um die »Braune Madonna« (MiNr. 128/34) zum Ausruf von 1.600,– oder das »Hochwasser-Blockpaar« MiNr. 1/2 zum Ausruf von 1.800,– — selbstverständlich in tadelloser Erhaltung und mit Attesten versehen. Auch langjährige Sammler sollten in dem tief spezialisierten Angebot fündig werden, so auch unter Los-Nr. 4580. Das amerikanische Office of Strategic Services fertigte im II. Weltkrieg Propagandafälschungen u.a. der 6- und 12 Pfennig-Hitler-Dauermarken, Probedrucke jener Ausgaben auf gelbem Papier wurden in 5er-Streifen hergestellt. Schon einzelne Werte dieser Proben zählen zu den Raritäten der Propagandafälschungen, ein Satz in waagerechten Paaren dürfte kein zweites Mal zu finden sein — entsprechend auch der Ausruf von 8.000,– Euro.


Die Nachkriegsphilatelie bietet neben den gesuchten Standardausgaben eine Vielzahl spezialisierter Lose aller Gebiete mit Schwerpunkt auf den Besatzungszonen. So findet sich ein umfangreiches Angebot der Blockausgaben der SBZ in diversen Varianten und Erhaltungen bis hin zum »Großen Weihnachtsblock« von Thüringen in der selteneren Variante auf gelblichgrauem Papier (Bl.2t) in echt gestempelter tadelloser Erhaltung zum Ausruf von 1.000,– Euro. Ein hübsches Schaustück für die Sammler der Bundesrepublik wird mit einem Oberrand-4er-Block der 70 Pfg »Posthorn« in tadelloser postfrischer Erhaltung zum gleichen Startgebot offeriert.


Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete bietet der Auktionskatalog diesmal eine umfangreiche Offerte von Italien, Österreich und der Schweiz. Letztere schon ab der Klassik mit seltenen Werten wie der 40 Rp. »Sitzende Helvetia« in der hellgelbgrünen Erstauflage als sehr gut erhaltenes ungebrauchtes Kabinettstück mit Originalgummierung zum Mindestgebot von 2.500,– Euro.


Alle Einzellose inkl. deren Atteste sowie ausgewählte Sammellose kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Interessenten auf der Internetseite www.ReinhardFischerAuktionen.de .

(wm-pcp) Über 2000 Lose, vorwiegend Einzellose altdeutscher Staaten von Baden bis Württemberg warten einmal mehr auf kaufwillige Interessenten. NDP, Deutsches Reich u.a. runden dieses Angebot ab und das letzte Los (2617) zeigt exemplarisch, dass Feuser mit seinen Offerten immer auch wahrlich Ausgefallenes zu bieten hat. Denn für 12.000 Euro Ausruf steht der Teil II des 1955 von der BPA in London veröffentlichten Dokumentation »The Work of jean de Sperat« im Angebot. Das ledergebundene Werk mit genauer Beschreibung aller damals bekannten Sperati-Fälschungen ist zwar nicht häufig, allerdings auch keine große teure Seltenheit. Was es in diesem Fall zu einem Ausnahmeexemplar macht, sind die von einem französischen Händler »aus dem Verkehr« eingeklebten 127 Sperati-Fälschungen, meist ohne Signatur, einige signiert Sperati. Der Ausruf entspricht also pro Imitat einem Preis von ca. 95 Euro – und dies ist schon ungewöhnlich günstig.


Feuser beendet sein Auktionsangebot mit 450 Literatur-Losen, die jeweils mit ein, bestenfalls zwei Zeilen kurz beschrieben sind und gegen Gebot ausgerufen werden. Zuschlag erfolgt zur Höhe des abgegebenen Gebotes, wobei Mindestgebote je Los bei 20 Euro liegen. Bei so manch einem Titel wird der Kenner vielleicht Zurückhaltung üben, wobei das generell Manko eines solches Angebotes weit eher der Verzicht auf jede Form der Erhaltungsangaben ist.


Kontakt: Peter Feuser, Haußmannstr. 30, 70188 Stuttgart, Tel. 07 11/24 75 24, E-Mail: feuser-auktionen@t-online.de, www.feuser-auktionen.de

(Nina Neubauer/pcp) Die erste Felzmann-Auktion im neuen Jahr offeriert mit 4.700 Losen das gehaltvollste Angebot in diesem Format. Die 41. e@uction findet vom 15. bis 17. Januar 2025 ausschließlich online statt.

Besonders beachtlich ist das traditionell starke Angebot im Bereich der Flug- und Zeppelinpost, das mit alleine über 1.200 Losen den Anfang bestreitet. Hierunter beispielsweise ein Beleg der Unglücksfahrt des LZ 129 Hindenburg. Die literaturbekannte farbige Zeppelin-Bildkarte, adressiert an A. Thasler, wurde als sogenannte »Frankfurter Post« gerettet (Los 21058, Ausruf: 3.000 Euro).


Auch Freunde thematischer Philatelie sowie bekannter Persönlichkeiten dürften fündig werden. Stark vertreten sind besonders die Sparten Rock und Pop, sowie bildende Kunst. Hierunter hervorzuheben Los 21580 mit einem signierten Pressefoto von Depeche Mode (Ausruf: 300 Euro). Auch Fans des Boxsports kommen auf Ihre Kosten mit Muhammad Ali unter der Losnummer 21609. Das signierte Porträtfoto startet mit einem Ausruf von 50 Euro. Doch auch auf dem Gebiet der Historie gibt es einiges zu entdecken. Beispielsweise Theodore Roosevelt auf maschinengeschriebenem Brief an Mr. William Berri (Los 21557, Ausruf: 300 Euro).


Die internationale Philatelie bietet unter anderem Italiens »Cavallino« Paketmarke in tadellos postfrischer Erhaltung, unter der Losnummer 22346 mit einem Ausruf von 800 Euro. Aus Schweden liegt 3 Sk Bco hellbläulichgrün vor, mit bildseitig unauffälligen, teils behobenen kleinen Fehlern mit sehr schön klar und gerade aufsitzendem K1 THORSHÄLLA 6/12 1856 in attraktiver Gesamterhaltung (Los 22554, Ausruf: 500 Euro).


Die deutschen Sammelgebiete sind naturgemäß besonders stark vertreten. So unter anderem Altdeutschland mit Bayern unter der Losnummer 23031, 1 Kr rosa, seltene Platte 2 mit spitzen Ecken und auffälliger Spaltung der Einfassungslinie rechts oben in tadelloser Prachterhaltung (Ausruf: 600 Euro).


Sammler von Marken des Deutschen Reichs kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Mit Los 23493 liegt 5 Mk ohne Wasserzeichen in der seltenen Variante mit 25:16 Zähnungslöchern vor. Farbfrisch und in schöner Gesamtoptik startet diese Marke bei einem Ausruf von 1.500 Euro. Aus der Weimarer Republik ist unter anderem 1 RM »Burg Rheinstein« mit neuer Wertbezeichnung »Reichsmark« im Angebot. Diese in nur wenigen Exemplaren auf ungummiertem Papier hergestellte, unverausgabte Marke wird unter der Losnummer 23681 versteigert (Ausruf: 7.000 Euro).


Neusaar hält 3 F auf 12 Pfg schwarzgrauoliv (B-Bogen) bereit. Dieses Eckrandstück oben links liegt postfrisch und in tadelloser Erhaltung vor (Los 24380, Ausruf: 1.400 Euro). Böhmen und Mähren bietet eine Theresienstadt Zulassungsmarke ungezähnt und mit Doppeldruck als tadellos postfrisches Unterrandstück. Die Auflage betrug vermutlich nur einen Bogen, weshalb Randstücke besonders selten sind (Los 24403, Ausruf: 1.800 Euro). Zara hält 10 L Flugpost mit Aufdruck-Type I bereit. Die tadellos ungebrauchte Marke mit Originalgummierung mit Falzspur stammt aus einer Auflage von nur 50 Exemplaren. In dieser Qualität außerordentlich selten und eine der wenigen Möglichkeiten zum Erwerb dieser Rarität (Los 24575, Ausruf: 6.000 Euro).


Aus der Bundesrepublik liegt ein tadellos postfrischer und unsignierter Pracht-Viererblocksatz der Posthornausgabe in selten schöner, normal gezähnter Qualität vor (Los 25938, Ausruf: 4.000 Euro).

Registrierte Nutzer haben die Möglichkeit, auf auktionen.felzmann.de sowie auf philasearch.com mitzubieten. Interessierte Bieter können das umfangreiche Angebot mit zahlreichen Abbildungen im Online-Katalog unter www.felzmann.de einsehen.

Weitere Scan-Anfragen werden gerne erfüllt unter scans@felzmann.de. Gebote werden ab sofort über den Online-Katalog, per Gebotszettel oder via E-Mail angenommen. Weitere Informationen unter www.felzmann.de.


Berlin Die 77. Hadersbeck-Auktion vom 4. bis 8. Dezember 2024 brachte eine Ver­kaufsquote von fast 60% (ohne Nach­verkauf) und eine Reihe bemerkenswerter Zu­schläge. So kletterte eine reparierte Sach­sen MiNr. 1 a auf Brief­stück von 1800 auf 3100 Euro. Danzigs „Großer Innen­dienst“ in postfrischer Erhal­tung wurde für 2900 (2400) Euro mit­ge­nom­men. Die MiNr. 12 der deutschen Aus­lands­post in China in ungebrauchter Erhal­tung erreichte 1500 (1200) Euro. Von 350 auf 880 Euro hochge­steigert wurde die hier abgebildete Fredersdorf-Ganzsache MiNr. P 314 II als Bedarfsverwendung. Eine sauber be­darfsgestempelte DDR MiNr. 324 za YI zog von 500 auf 920 Euro. Österreichs „Gelber Merkur“ 6 Kr. ockergelb mit idealem Stem­pel von Brünn spielte die Taxe von 2200 Euro ein.

Dem Philatelie-Teil vorangestellt waren über 500 Lose mit Münzen, Banknoten, Medail­len und Orden. Die gesuchte 2-Euro-Son­dermünze „Grace Kelly“ von Monaco stieg von 1800 auf 2100 Euro. Ein Lot Münzen aus aller Welt, das Lebenswerk eines eifrigen Sammlers, sprang von 3000 auf 15 400 Eu­ro.

Internet: www.hadersbeck-auktionen.com

Mülheim/Ruhr Auktionator Harald Rau­hut kann auf seiner 230. Versteigerung am 25. Januar 2025 ein interessantes Stück anbieten, nämlich die letzte geplante Marke für das Dritte Reich. Sie sollte nach den nicht mehr verausgabten Sonder-Zu­schlags­marken NSFK und NSKK (MiNrn. X-XI) er­scheinen, wenn der „Endsieg“, an den zu diesem Zeitpunkt kaum noch jemand glaub­te, erreicht worden wäre. Bei der sogenannten „Siegesmarke“ zu 12+38 Rpf in braunroter Farbe, die neben einem Porträt von Adolf Hitler eine JU 87, ein U-Boot und ei­nen „Tiger“-Panzer zeigt, handelt es sich um einen Einzelabzug des Entwerfers Milo Ber­nas im Stichtiefdruck, hergestellt für die Wie­ner Staatsdruckerei. Von dieser Marke sind lediglich zwei Essay-Einzelabzüge bekannt, das vorliegende wurde lt. Attest letztmalig in der 5. ÖPHILA-Auktion 1989 angeboten. Ein aktuelles Attest Soecknick bestätigt die echte und ein­wandfreie Erhaltung. Die große Selten­heit des Dritten Reiches startet mit 8000 Euro.

Internet: www.rauhut-auktion.de

Spannend verlief die 35. Versteigerung von Andreas Schlegel, die vom 25. bis 27. November 2024 im Berliner Hollywood Media Hotel durchgeführt wurde. Einen besonderen Fokus hatten die Bieter wieder auf den in einem Sonderkatalog offerierten 111 Exklusivitäten, und es wundert nicht, dass der höchste Zuschlag der dreitägigen Veranstaltung hier zu finden ist. Der komplette Bogen zu 50 Stück der nicht verausgabten Sondermarke „Brot für die Welt“ (Bund MiNr. X) ohne Muster-Aufdruck, der nachweislich aus dem Besitz des damaligen Bundespostministers Richard Stücklen stammt, erzielte einen Zuschlag von 190 000 Euro. Inklusive Aufgeld musste der Käufer beachtliche 228 000 Euro für das einmalige Stück bezahlen.

Enorme Steigerungen für Germania-Aufdrucke

Den Auftakt machten die in unserer November-Ausgabe (Seite 50) abgebildeten sieben Fotoessays der Reichs­druckerei aus dem Jahr 1899, die für 2250 Euro zugeschlagen wurden. Eine besondere Kostbarkeit der deutschen Inflationszeit stellen 15 Farbproben vom Druckstock des Motives „Schnit­ter“ ohne Wertangabe dar, für das ein Käufer 4000 Euro bot. Einen großen Sprung von geschätzten 1000-1200 auf 3300 Euro machte ein Essay der 1 M. Innendienst im Muster der 2 Mark in schwarzer Farbe auf sehr dünnem, durchscheinendem Papier. Von 350-500 Euro auf letztlich 1700 Euro zog ein Briefstück mit der 10 Gr. von Bre­men mit Plattenfehler „Strich an der 0 der rechten Wertziffer 10 (wie Q)“ (Mi­Nr. 8 A PF II). Den Schätzpreis sogar auf 5400 Euro verzehnfachen konnte der württembergische Ganz­sa­chen­um­schlag MiNr. U 22, der mit den MiNrn. 37 a und 40 a als Auslands-Ein­schreiben von Stuttgart an die seltene Destination Buka­rest lief. Begehrt war auch die MiNr. 21 c des Deutschen Reiches un­gebraucht ohne Gum­mierung. Sie ge­hört zu den seltensten Brust­schild­va­rianten und stei­gerte von 8000-10 000 auf 16 000 Euro. Mit großem Interesse wur­de das Ergebnis einer 500 M. Queroffset mit liegendem Wasser­zeichen (MiNr. 223 Y) erwartet, weil es sich erst um das zweite bekannt gewordene Exem­plar dieser Inflations-Selten­heit handelt. Trotz einer nicht zeitgerechten Entwertung erzielte es 5400 Euro. 3900 (1500-2000) Euro spielte ein senkrechtes Paar der MiNr. 1 II wF der Deutschen Be­set-zung im Zweiten Weltkrieg Frankreich/Dün­kir­chen ein. Dass auch modernes Ma­terial um­kämpft war, zeigt nicht nur das Er­gebnis für den eingangs erwähnten Stücklen-Bogen. Der postfrische 5-Pf-Wert der DDR-Sondermarke „Flagge der Lufthansa der DDR“ mit seltenem waagerechtem Was­serzeichen stieg von 2000-2500 auf 3800 Euro. Den Abschluss des Exklu­sivitäten-Kataloges bildeten einige Lose ausländischer Sammel­gebiete. Hier gefiel eine in Warschau im Mai 1867 aufgegebene Drei-Farben-Fran­katur der Russland MiNrn. 12, 13 und 15 nach Wien, die dort noch eine Nachsen­defrankatur erhielt. Die Beson­derheit schoss von 400-500 auf außergewöhnliche 4700 Euro.

Im Hauptkatalog waren es ebenfalls Mar­ken des Deutschen Reiches, die für Begeisterung sorgten. Hier sprang eine gestempelte 10 Pf Germania im Kriegs­druck in der äußerst seltenen Farbe Dunkelrot (MiNr. 86 II g) von 1300 auf 6800 Euro (8160 Euro mit Aufgeld). Angeboten wurde auch ein postfrischer, ungefalteter Wagner-Satz (MiNr. 499-507) aus der linken oberen Ecke, die bei Sammler besonders begehrt ist. Das merkte man am Preis, denn der Satz steigerte von 2400 auf einen Zu­schlag von 3300 Euro.

Große Beachtung erfuhr auch der Sonderkatalog „Polen“ mit rund 370 Positionen, deren Schwerpunkt auf den Aufdruckmarken Germania und den Lokalausgaben aus der Zeit des Dritten Reiches lag. Die Preissteige­rungen wa­ren meist enorm. Die Be­geisterung der Bieter zeigte sich schon beim klassischen polnischen Material. So sprangen Einzelfrankaturen der MiNr. 1 a auf 2600 und 2900 Euro. Die Germania-Überdrucke MiNrn. 10 II C und 14 I auf Umschlag brachten 1400 (250) Euro, der Aufdruck MiNr. 15 I K postfrisch 2200 (800) Euro. Den Ausruf von 2400 Euro erzielte ein Wertbrief mit verschiedenen Germania-Aufdrucken, darunter auch zwei 4er-Blocks. Mit Ballonpost Przemysl beförderte gelbe Feldpost­kor­respondenzkarten steigerten von je­weils 1000 auf 3100 bzw. 4200 Euro. Postfrische bzw. ungebrauchte Mar­ken des Generalgouvernements mit dreizeiligem Aufdruck konnten mit 2700 Euro den Ausruf fast verdreifachen.

Internet: www.auktionshaus-schlegel.de

(Nina Neubauer/pcp) Vom 13. – 16. November 2024 fand im Auktionshaus Felzmann in Düsseldorf die 182. Auktion statt.  Die Versteigerer im Haus freuten sich über etliche Interessenten, die sie persönlich vor Ort in Düsseldorf begrüßen durften, doch meist wurde vorab schriftlich, live online sowie am Telefon eifrig geboten, um neue Schätze für die eigene Sammlung zu erstehen.

Gleich zu Beginn starteten die „Felzmänner“ mit einem weiteren Teil der „Pharao“-Reihe, die wieder internationales Interesse von Sammlern aus allen Bereichen früher Flug- und Zeppelinpost erfuhr. In Anwesenheit auch der Sachbearbeiter eröffnete der dienstälteste Philatelist und Auktionator, Peter Such, den Reigen teils beachtlicher Zuschläge, bevor der Firmengründer und Grandseigneur, Ulrich Felzmann, beherzt den Auktionshammer übernahm.

Neben den eigentlichen Belegen erwiesen sich auch Memorabilien als sehr beliebt. Eine außergewöhnliche Sammlung mit ca. 400 verschiedenen Vignetten von Parseval und anderen Luftschiffen wurde mit 4.400 Euro zugeschlagen (Los 3221, Ausruf: 2.000 Euro). Im anschließenden Segment Zeppelinpost nach Michel-Handbuch erzielte Los 3444, eine DELAG Karte mit Bordstempel vom 2. November der Fahrt Berlin/ Staaken im Jahr 1919, einen Zuschlag von 8.000 Euro (Ausruf: 3.500 Euro). Ein ungebrauchtes Parahyba-Provisorium wurde von entsprechend finanzstarken Sammlern auf 10.000 Euro gesteigert (Los 3504, Ausruf: 7.500 Euro). Ein ganz besonderer Beleg der Unglücksfahrt des LZ 129 Hindenburg kam unter der Losnummer 3611 zum Ausruf. Die stark angebrannte Karte an Wilhelmina Haas erzielte einen Zuschlag von 9.000 Euro (Ausruf: 6.000). Ein Spitzenstück der Liechtenstein- und Zeppelinpost verbarg sich hinter der Losnummer 3694. Der Brief ab Balzers am 13.08. nach Vancouver in Canada mit allen 4 Höchstwerten Fürstenjubiläum von der Weltrundfahrt 1929 konnte seinen Ausruf mehr als verdoppeln (Ausruf: 12.000 Euro, Zuschlag: 25.000 Euro).

Den Abschluss des ersten Auktionstags bildete der Sonderband Autographen mit ebenfalls einigen Highlights. Besonders gefragt war eine mehrfarbige, mit vollem Namenszug signierte Zeichnung von Marc Chagall, die schließlich für 5.200 Euro in den Besitz eines neuen Sammlers wechselte (Los 4012, Ausruf: 2.000 Euro). Ebenso umkämpft war ein maschinengeschriebener Brief von Nikola Tesla aus dem Jahr 1897. Nach einer immensen Steigerung um mehr als das zehnfache fiel der Hammer bei 5.800 Euro (Los 4204, Ausruf: 500 Euro).

Der zweite Auktionstag startete nicht weniger energiegeladen. Karolin Etterer begann den Tag souverän mit der internationalen Sektion, ungeachtet der aktuellen Baisse im chinesischen Markt waren fast alle Positionen Chinas stark gefragt, hierunter unter Los 5006 ein Red Band Registered Cover von 1900 für 2.800 Euro (Ausruf: 250 Euro).

Europa bot neben allem anderen mit Bulgarien unter Los 5141 ein farbfrisches Prachtstück des Wappenlöwe Farbfehldruckes für letztlich 1.520 Euro (Ausruf: 400 Euro).

Das Deutsche Reich erzielte unter anderem mit Los 5778, einer 1 Mk Reichspost dunkellilarot mit Datumbrücken-Gitterstempel KURNIK, einen Zuschlag von 8.000 Euro (Ausruf: 5.000 Euro).

Danzig enthielt einen großen Innendienst komplett auf größerformatigem, nach Schweden adressiertem Kuvert. Echt gestempelt die seltenste Spitzenausgabe Danzigs und auf Satzbrief besonders attraktiv, entsprechend wurde dieses Stück unter der Nummer 6142 auf 3.400 Euro gesteigert (Ausruf: 2.500 Euro).

Die Feldpost brachte mit Los 6220 ein außergewöhnlich schönes Exemplar der in postfrischer Erhaltung seltensten Inselpost-Marke, Rhodos gezähnt, und erhielt einen Zuschlag von 8.000 Euro (Ausruf: 4.500 Euro).

Nachkriegsdeutsche Spezialitäten finden ebenfalls fast immer ihre Liebhaber. So wurden unter anderem 5 Pfennig Heuss I mit vollständigem Druckerzeichen „Rb“ im Unterrand, tadellos postfrisch in unsignierter Prachterhaltung für 2.000 Euro zugeschlagen (Los 6547, Ausruf: 1.000 Euro).

Dies sind natürlich nur einige wenige Streiflichter, alle weiteren Ergebnisse stehen transparent im Rahmen des Online-Kataloges zur Verfügung. Hier finden Interessenten auch sämtliche Resultate der teils äußerst voluminösen Sammlungen und Posten, die zuvor eifrig besichtigt und kalkuliert wurden und angesichts der teils beachtlichen Steigerungen offenbar zahlreiche Chancen boten.

Der Nachverkauf der Auktion läuft noch bis zum 15. Dezember 2024. Auf den Großteil unverkaufter Lose gibt es einen Nachlass von 10 % auf den Ausrufpreis (ausgenommen einige limitierte Lose). Es wird eine Nachverkaufsbesichtigung nach Terminvergabe angeboten. Termine unter +49 (0)211 550 4420. 

(wm-pcp) Am 13. Dezember beendet das Mülheimer Unternehmen dieses Auktionsjahr mit eienr vom Umfang her überschaubaren Versteigerung, die aber immerhin fast 4.000 Einzellose und über 3.000 Sammellose zu bieten hat. Für Aufmerksamkeit sorgte bereits die Vorder- und die Rückseite des über 400 Seiten starken Farbkataloges. Auf dem Titel ist ein Kehrdruckpaar der 5c orange von Kolumbien 1864 abgebildet. Allseits voll- bis breitrandig, perfekt gestempelt mit einem Negativ-Stempel „Garzon“. Ist bereits solch ein Kehrdruckpaar eine Rarität, ist es der Stempel noch mehr. Denn von diesem sind bislang nur ein weiteres Exemplar überhaupt bekannt, allerdings nur als Teilabschlag. Das Los startet bei 4.000 Euro. 

Da liegt der Ansatz für eine sensationelle und sicherlich auch einmalige Frankatur der 80 C. karminrosa Frankreichs mit 155 (!) Exemplaren (inkl. eines 39er- und eines 38er-Blocks) auf einer Einschreibebrief-Vorderseite nur mal gerade bei der Hälfte. Harald Rauhaut schreibt dazu: „Das Stück ist erkennbar nichts für den Liebhaber von FDC-Qualitäten, aber optisch dennoch extrem beeindruckend und in dieser Form ein Unikat!“ – Recht hat er!

(Köln/pcp) Diese in einem Hardcover-Sonderkatalog dokumentierte Sammlung ist über einen Zeitraum von drei Dekaden entstanden, wobei die letzten Neuerwerbungen knapp fünf Jahre zurückliegen. Seitdem ruhte die Sammlung unberührt im Tresor.

Versteigerer Roland Meiners schreibt dazu in seinem Vorwort: „Der Protagonist hinter dieser Sammlung, der namentlich nicht genannt werden möchte, hatte einen sicheren Blick für das Besondere: besonders ausgefallene Verwendungen, besondere Destinationen, besondere Abstempelungen, besondere Schönheiten und besondere Qualitäten. Bei jedem Stück, welches er seiner Sammlung hinzufügte, überlegte er mehrmals, ob dieses Stück gut genug für seine Sammlung war. Gut genug in Originalität und Ausgefallenheit sowie gut genug in Bezug auf die Qualität. So sind von vielen Ganzsachen die schönsten verfügbaren Stücke in dieser Sammlung, wie etwa der traumhafte Oktogonumschlag zu 5 Silbergroschen violett im Großformat mit dem Stempel „Reselkow“. Die Sammlung umfasst lediglich 220 Auktionslose — eines schöner als das andere.

Gesammelt wurden die Umschläge der Kopfausgaben, nach Michel die Ganzsachen „U1“ bis „U19“, nur gebraucht ohne und mit Zusatzfrankaturen sowie die dazugehörigen, als Freimarken verwendeten Ganzsachenausschnitte auf Briefstücken, Briefen oder wieder als Zusatzfrankatur auf einer Ganzsache. Anders als in manch anderen Ländern des Deutsch-Österreichischen Postvereins war die Verwendung der Wertstempel-Ausschnitte aus Ganzsachen als Freimarken in Preußen nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich gestattet. …

Die Auflösung einer Sammlung wie in diesem Katalog ist eine Sternstunde für die Klassische Philatelie und es kann Jahrzehnte dauern, bis ein solches Angebot wiederkommt. 

Kontakt: Auktionshaus Dr. Derichs Köln, Bonner Str. 501, 50968 Köln (Marienburg), Tel. 02 21/2 57 66 02, E-Mail: derichs_gmbh@web.de