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BDB News

(wm-pcp) 166 Lose, davon alle bis auf ein Los bei der New Yorker Firma H. R. Harmer am 21. Juni 2023 zugeschlagen, das ist man bei der Luxus-Kollektion von Erivan Haub beinah schon gewohnt. Was sich an diesem Tag aber bei dieser Versteigerung abgespielt haben muss, sprengt wohl so manche bisherige Vorstellung. Dass sich Ausrufpreise verdoppeln, verdrei- oder gar verfünffachen, kennt man. Aber dass ein Postmeister-Provisorium aus dem Jahr 1846 (St. Louis, 2x 20c plus 10 c schwarz auf Brief nach Philadelphia, Los 5, Titelfoto des Kataloges) von 50.000 auf 230.000 $ hochgesteigert wird, ist schon eine Ansage. Los 25, ein handkolorierter hübscher Brie von Brooklyn nach Glasgow, frankiert mit einer 6c-Marke, karmin, war mit 200 $ angesetzt. Zuschlag: Unglaubliche 5.500 $! Das bedeutet für den Käufer mehr als das 30fache des Ausrufes! Los 58, Pony Express, 10 c grün, mit Stempel „Rennendes Pony“ erlöste bei einem Ausruf von 5.000 $ einen Hammerpreis von 130.000 $ und ein Brief mit einem „Waterbury Schweinstempel“ von 1867 (Los 68) brachte es gar von 2.500 $ auf 110.000 $! Gerade für die sog. „Fancy Cancellation“ wurden wahrlich irre Zuschläge erzielt. 

Wer glaubte, günstig und billig einkaufen zu können, sah sich getäuscht. Selbst ein Brief mit einer Marke, die mit einem „Totenkopfstempel“ entwertet und mit 75 $ niedrig ausgepreist war (Los 87), brachte 15.000 $ Zuschlag. Zuweilen musste der Berichterstatter zweimal hinschauen, um zu prüfen, ob da nicht eine Null zuviel in der Ergebnisliste stand! Aber es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele dieser Art, siehe die Lose 93, 118 oder 164. Alles in allem: Rekordergebnisse am laufenden Band, die einmal mehr beweisen, dass der US-Markt sehr lebendig ist. 

(bdb/pcp) Corona-bedingt fand im Juni erst nach 19 Monaten wieder eine Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes Deutscher Briefmarken-Versteigerer (BDB e.V.) statt. Im idyllischen Wörlitz bei Dessau trafen sich aktive und Seniorenmitglieder, um – für die BDB-Tagungen seit Jahren typisch – bei bestem Sommerwetter aktuelle Themen zu besprechen.

Der Vorsitzende, Harald Rauhut, berichtete, dass die Zahl der Reklamationen über Kollegen einen neuen Tiefstand erreicht hat und „gegen Null“ tendiert. Der Schatzmeister, Dr. Fischer, konnte die seit Jahren solide Finanzlage des Verbandes einmal mehr bestätigen. Weiterhin verfolgt der BDB die Thematik „Scheinzuschläge“, für die sich zumindest bei einem Auktionshaus leider entsprechende Vermutungen verdichten.

Intensiv wurde über die Entwicklung und Zusammenarbeit mit verschiedenen Internet-Foren diskutiert. Allgemein wurde es als positiv angesehen, wenn hier in Zusammenarbeit mit einschlägigen Foren Hinweise auf mögliche Fälschungen oder fragliche Stücke zu einer Verbesserung der Angebotsqualität führen.

Dies entbindet, so der Vorsitzende Rauhut, die entsprechenden Foren nicht von der Verpflichtung zur Fairness und korrektem Verhalten. Zumindest bei einem Forum gab es immer wieder Anlass zu Beanstandungen, weil zum Zwecke der „Publicity“ regelmäßig Rechtsverstöße durch den Betreiber geduldet oder möglicherweise sogar initiiert werden.

Nach Erörterung verschiedener weiterer Themen, u.a. Prüfwesen, Provisionsentwicklung und Rechtsfragen, konnten mit einem Besuch des technischen Museums und einer Stadtrundfahrt auch einen nicht philatelistischen Schwerpunkt gesetzt werden.

(Düsseldorf/pcp) Vom 21. bis 24. Juni 2023 lud Dr. Reinhard Fischer zur 178. Briefmarkenauktion im Auktionshaus Felzmann. Besonders spannend gestaltete sich gleich zu Beginn der Bereich Flugpost international. In diesem Rahmen wurde unter anderem die bemerkenswerte Sammlung „Peking“ früher chinesischer Flugpost aufgelöst und erzielte großartige Ergebnisse. Das Titelstück des separaten Kataloges wurde mit 13.000 Euro zugeschlagen (Los 5, Ausruf: 12.000 Euro). Großes Interesse zog auch Los 81 auf sich, ein Brief der Piloten Costes und Bellonte von Frankreich nach Harbin, er vervielfachte seinen Ausruf bis zu einem Zuschlag von 2.900 Euro (Ausruf: 350 Euro).

Die im Hause Felzmann wie immer stark vertretene Zeppelin Post einer weiteren Sammlungs-Auflösung aus dem Nachlass „Jürgen Kalkbrenner“ sowie Memorabilien erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit. Hier erzielte unter anderem Los 391, eine Bildkarte mit Luftschiff Z II in voller Fahrt über Köln / Kaiser Wilhelm Ring, den erfreulichen Zuschlag von 1.500 Euro (Ausruf: 250 Euro). Los 964, eine Danziger Zuleitung zur Etappe Friedrichshafen – Tokio der Weltrundfahrt 1929, wurde für 2.300 Euro zugeschlagen (Ausruf: 300 Euro) und ein ähnliches Stück unter der folgenden Losnummer 965 erzielte einen Zuschlag von 2.400 Euro (Ausruf: 400 Euro). Unter Los 1139 bot eine Schweizer Zuleitung zur Orientfahrt 1929 ein weiteres Highlight, sie wurde für mehr als das doppelte des Ausrufs zugeschlagen (Ausruf: 1.500, Zuschlag: 3.200 Euro).

Die den ersten Auktionstag abschließende Sitzung Autographen setzte ein weiteres Glanzlicht mit einer bemerkenswerten Verkaufsquote. Aus dem zu 90 % verkauften Nachlass des Journalisten Hans Konanz gelangten etliche zeitgenössische Raritäten unter den Hammer von Auktionator Ulrich Felzmann. Exemplarisch genannt sei ein Konvolut von Staatsmännern der arabischen Halbinsel mit 12 originalsignierten Fotos mit einem Zuschlag von 2.100 Euro (Los: 1520, Ausruf: 100 Euro). 

Der zweite Auktionstag begann wiederum mit einem starken internationalen Angebot, deutlich dominiert von knapp 300 Losen China, hierunter z.B. Los 2174 mit einem originalverpackten 100er-Bündel der Blockausgabe zur „National Science Conference“ (Ausruf: 20.000 Euro, Zuschlag 54.000 Euro). Aber auch ein Teil-Bogensatz des „Yenan Shrine of the Chinese Revolution“ wurde für das Achtfache des Ausrufs zugeschlagen (Los 2252, Ausruf: 5.000 Euro, Zuschlag; 40.000 Euro).

Europäische Ausgaben wurden streckenweise verhaltener nachgefragt, doch auch hier erzielte z.B.  unter Los 2449 Schwedens nicht mehr ganz komplette Mehrfachfrankatur der TRE SKILL. Bco. mit den geforderten 20.000 Euro ein bemerkenswertes Ergebnis.

Im Anschluss folgte Altdeutschland mit mehrfach Bayerns „Schwarzem Einser“, hierunter ein Exemplar mit Plattenfehler auf vollständiger Drucksache (Los 2475, Ausruf: 4.000 Euro, Zuschlag: 5.800 Euro). Unter Los 2671 gelangte eine spektakuläre Vierfarbenfrankatur Württembergs auf Chargé-Express-Brief zum Angebot, die einem Kenner die geforderten 5.000 Euro wert war.

Die sogenannten deutschen Nebengebiete fanden wie immer breite Beachtung, Danzig überzeugte mit einem seiner seltenen Markenheftchen (Los 3319, Ausruf: 2.000 Euro, Zuschlag 7.000 Euro) und Böhmen und Mährens Heydrich-Block unter Los 3371 erzielte mit 32.000 Euro den unseres Wissens höchsten Zuschlag für diese Ausgabe.

Traditionell kamen am Auktions-Freitag und -Samstag Sammlungen und Nachlässe unter den Hammer. Die Verkaufsquoten waren auch hier, besonders bei den internationalen Posten, sehr zufriedenstellend. Auch für kleinere Posten und Sammlungen bestand großes Interesse. Viele interessierte Sammler verfolgten das Geschehen vor Ort im Auktionssaal

Der Nachverkauf der Auktion läuft noch bis zum 23. Juli 2023. Auf den Großteil unverkaufter Lose gibt es einen Nachlass von 10 % auf den Ausrufpreis (ausgenommen sind limitierte Lose). Es wird eine Nachverkaufsbesichtigung nach Terminvergabe angeboten. Termine unter +49 (0)211 550 4420. 

Einlieferungen für die Herbstauktion im November 2023 werden jederzeit entgegengenommen. Entscheiden Sie sich frühzeitig für einen erfolgreichen Verkauf in der bereits jetzt gut aufgestellten 179. Auktion bei Felzmann. Weitere Informationen unter: www.felzmann.de.

(Bonn/Düsseldorf-pcp) Der Inhalt postalischer Belege war es, der Claus Geissler seit jeher am meisten interessierte. Er setzte sich mit dem Absendenden, dem Adressaten und dem geschichtlichen Hintergrund der Postbelege auseinander. Aus seiner Leidenschaft für historisch orientierte Philatelie entstanden mehrere international ausgezeichnete Sammlungen. Zudem schrieb er Bücher wie u.a. „Deckname U200“ zum Thema der Tauchboot-Post und „Das System des Terrors“.

Letzteres thematisiert die Situation in den Zwangslagern im nationalsozialistischen Deutschland und in den von Deutschland okkupierten Ländern anhand post- und zeitgeschichtlicher Belege. Dieses Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Auktionshaus, nachdem Ulrich Felzmann bei der Multilateralen Briefmarkenausstellung „Hertogpost 2017“ auf die außergewöhnliche Sammlung aufmerksam geworden war. Seitdem steht das Auktionshaus Felzmann mit dem Sammler in regem Kontakt.

Die in der 178. Felzmann-Auktion über den Hauptkatalog, den Autographen-Katalog und Aero-Philatelie-Katalog verteilte Sammlung „Briefgesichter“ hat Claus Geissler nach „Tauchbootpost“ und „System des Terrors“ als sein drittes großes, vermutlich umfassendstes philatelistisches Projekt aufgebaut.

Ziel war es, mit jeweils einzigartigen Briefen die Postgeschichte seit ihren frühen Anfängen zu dokumentieren. Der Bogen spannt sich von fast 800 Jahre alten Belegen bis zu nur wenige Jahre alten Besonderheiten. Beispielhaft sollen hier z.B. die Zinkkugelpost der Pariser Belagerung genannt werden oder ein Brief mit der Propagandafälschung der „Frank-Marke“ im besetzten Polen, der seinerzeit unter Todesgefahr hergestellt wurde. Geschichtlich beeindruckend ist aber z.B. auch ein geretteter Brief vom Hindenburg-Unglück. Fast langweilig dagegen, aber wunderschön ein „Schwarzer Einser“ auf Brief und ein „Sachsendreier“ auf Drucksache.

Kontakt: Auktionshaus Ulrich Felzmann GmbH & Co. KG, Immermannstr. 51, 40210 Düsseldorf, Tel. 02 11/550 440, www.felzmann.de 

(Bonn/Düsseldorf-pcp) Immer wieder wurde das Programm der Felzmann Auktionen von einem breiten Angebot interessanter Autographen ergänzt. So auch bei der kommenden Auktion. Außergewöhnlich stark vertreten sind besonders die Bereiche Politik und Kirche sowie Film, Musik und Sport.

Spannende Einzellose und attraktive Konvolute finden sich in diesem Programm. Darunter einige Raritäten aus den Nachlässen von Axel Schirmmacher und Hans Konanz. Beide Sammler sind in der Szene für Ihre umfangreichen und hochwertigen Sammlungen bekannt. Insgesamt kommen fast 300 Lose zum Ausruf, darunter auch ein Billett mit Johann Wolfgang von Goethes Unterschrift unter einer Einladung an Dr. Eckermann, das mit einem Ausruf von 4.000 Euro an den Start geht.

Kontakt: Auktionshaus Ulrich Felzmann GmbH & Co. KG, Immermannstr. 51, 40210 Düsseldorf, Tel. 02 11/550 440, www.felzmann.de 

(Bonn/Düsseldorf-pcp) Die Spezialsammlung mit dem Namen „Das Blaue Band“ erinnert an das einst schnellste Schiff auf der Transatlantikroute von Europa nach New York. Diese postgeschichtlich reizvolle Kollektion zeigt anhand hochwertiger Belege sowie durch eine breit gefächerte Auswahl die unterschiedlichen Linien, Reedereien und sogar vielfach einzelne Schiffe. Der Fokus liegt dabei auf den Schiffspoststempeln der Routen ab den deutschen Häfen Hamburg und Bremen über den großen Teich an die Ostküste der USA. Insgesamt kommen 273 Lose zum Ausruf.

Eine ausführliche Rubrik bilden zudem Tauchboot-Briefe, wo 1917 in Kriegszeiten eine völlig neue Form des sicheren Posttransports mit U-Booten versucht wurde. Ebenso die sogenannten Ozean-Briefe, also See-Telegramme, aufgegeben von Passagieren auf hoher See und per Funk an entgegenkommende Schiffe Richtung Heimat übermittelt. Überseebriefe zu Destinationen jenseits der USA, reichlich Bildkarten und Belege von Passagieren und Sammlern mit Schiffspoststempel ab den Anfängen, deren Verwendung Ende des 19. Jahrhunderts bis Kriegsbeginn 1939 bilden den Kern der Sammlung „Das Blaue Band“.

Einige spannende Belege finden sich aus 1939 und 1940 von deutschen Schiffen, die im Hafen von New York oder unterwegs jenseits deutscher Hoheitsgebiete vom Kriegsausbruch überrascht wurden, ebenso Post aus anderen europäischen Ländern als Zuleitung zur deutschen Seepost, wie z.B. auch Irrläufer, versehentlich im Postsack in die USA gelandete Post und Post aus anderen europäischen Ländern.

Kontakt: Auktionshaus Ulrich Felzmann GmbH & Co. KG, Immermannstr. 51, 40210 Düsseldorf, Tel. 02 11/550 440, www.felzmann.de 

(Düsseldorf) Ein vielfältiges und außerordentlich spannendes Angebot erwartet alle Freunde der Philatelie in der diesjährigen Sommerauktion vom 21. bis 24. Juni 2023.

Dabei erstreckt sich das Angebot von vielversprechenden Raritäten aus den Bereichen Altdeutschland, Deutsches Reich, Kolonien sowie Deutsche Philatelie über ein außergewöhnliches Angebot Flug- und Zeppelinpost in einem eigenen Sonderkatalog. Der Sammlungsteil der Auktion mit über 1.600 Sammlungen wird ein weiterer Höhepunkt sein.

Freunde und Fans der China-Philatelie dürften ganz besonders begeistert sein. Aufgrund der Auflösung unter anderem zweier bedeutender Sammlungen widmen wir diesem Segment einen eigenen Katalog, hierunter die Auflösung eines ersten Teils der Ausstellungs-Sammlung „Peking“, die im Jahr 2009 auf der IBRA in Peking als vielleicht bedeutendste Sammlung Luftpost China mit Großgold ausgezeichnet wurde. Von besonderem Interesse hier sicherlich Los 5, First Official Postal Flight in China (Ausruf: 12.000 Euro). Weiterhin wird mit einigen hundert Losen die hervorragende Sammlung Jürgen Kalkbrenner angeboten.

Der zweite separate Katalog widmet sich unter dem Titel „Das Blaue Band“ der Schiffspost Deutschland-USA inklusive einer erstmals überhaupt angebotenen Spitzen-Rarität der Ozeanreederei. Als Los 3007 mit einem Ausruf von 25.000 Euro wird eine Wertpaketkarte der Ozeanreederei für den Tauchbootverkehr Deutschland – USA angeboten. Dieses äußerst attraktive Stück ist frankiert mit den Wertstufen zu 10, 15 und 25 Mark. Die 10 Mark-Marke hat das Wasserzeichen „fallende Wellenlinien“ und ist mit diesem Wasserzeichen laut Attest Günter Wagner BPP das einzige bekannte Stück, also viel seltener als eine blaue Mauritius.

Und auch Sammler aus dem Bereich der Autographen dürfen sich in dieser Auktion wieder über einen Sonderkatalog freuen. Hierin besonders stark vertreten die Kategorien Politik und Kirche sowie Film, Musik und Sport. Es wird z.B. auch ein Einladungsbilett von Goethe an Eckermann angeboten (Los 1722, Ausruf 4.000 Euro).

Besondere Aufmerksamkeit gebührt den Titelstücken dieser Auktion. Ein ZINNOBERROTER MERKUR liegt ungebraucht mit Neugummi in ringsum sehr schön breitem, konsequent weißrandigem Schnitt und besonders kräftiger, minimal patinierter Markenfarbe in überdurchschnittlich attraktiver Gesamterhaltung vor (Los 2390, Ausruf: 35.000 Euro). Ein weiteres Highlight der Auktion ist „Badens Erster“. Dabei handelt es sich um einen bisher vollkommen unbekannten Beleg, um den frühesten, frankierten Beleg Badens aus der Zeit, in der es in Baden noch keine Briefmarken gab (Los 2459, Ausruf: 120.000 Euro). Dieser wird erstmalig in einer Auktion angeboten.

Alle Lose sind im Online-Katalog abrufbar. Die Kataloge stehen auch als E-Paper zur Verfügung. Gebote können im Online-Katalog, per E-Mail und Fax oder auf der Plattform Philasearch.com abgegeben werden. Für die Teilnahme an der Auktion, wie auch an der Besichtigung, ist eine Voranmeldung notwendig. Die Auktion findet im Saal vor Ort, sowie als Online-Live-Auktion bei auktionen.felzmann.de statt. Für das Live-Bidding während der Auktion ist eine einmalige Registrierung bis spätestens 24 Stunden vor Auktionsbeginn notwendig. Weitere Informationen sowie aktuelle Hinweise zur Auktion sind auf www.felzmann.de zu finden.

(Wiesbaden) – Die Internationale Briefmarken Ausstellung (IBRA) war für das Auktionshaus Heinrich Köhler ein voller Erfolg. Am Samstag, 27. Mai 2023, fand auf der Weltausstellung der Philatelie eine ERIVAN-Versteigerung mit Stücken aus der Sammlung von Erivan Haub statt. Dabei kam das Sammelgebiet „Deutschland ab 1872“ unter den Hammer. Höhepunkt des Tages war das Damgarten-Provisorium. Der Brief mit der ungezähnten 5-Groschen-Brustschildmarke von 1875 wurde vom Ausruf bei 50.000 EUR auf 175.000 EUR gesteigert.

„Die IBRA war eine echte Weltausstellung. Viele Sammler aus Deutschland haben die Chance genutzt, dieses seltene Ereignis live vor Ort zu erleben, denn zuletzt war eine Veranstaltung dieser Größenordnung vor 25 Jahren in Deutschland zu Gast“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter des Auktionshaus Heinrich Köhler.

Während sich Profis und Vollblutsammler in den Gängen der Messe Essen tummelten, hatte das Auktionshaus Heinrich Köhler dafür gesorgt, dass die Philatelie einmal mehr einem breiten Publikum nähergebracht wird. Im ZDF-Fernsehgarten, der beliebten Sonntagvormittagsshow, war in der Ausgabe vom 28. Mai 2023 „Flohmarkt“ das Thema der Sendung. Aufgrund der zu den ERIVAN-Auktionen aufgebauten Medienkontakte war es gelungen, Torsten Hornung, öffentlich bestellter und bei der IHK Wiesbaden vereidigter Sachverständiger für Briefmarken, als Gesprächspartner von Moderatorin Andrea Kiewel zu platzieren. Anhand verschiedener Beispiele von Marken aus der Bundesrepublik Deutschland in den 1950er Jahren (Posthornsatz), aus den Auslandspostämtern (China) sowie einer Heimatsammlung zeigte Torsten Hornung, dass der ein oder andere möglicherweise größere Schätze im alten Album auf dem Dachboden hütet als geglaubt. 

Rund 6.000 Besucher vor Ort und etwa 1,5 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten verfolgten die Sendung, die noch in der Mediathek des ZDF zu sehen ist. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Faszination Briefmarke in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Wir freuen uns sehr, dass dies nach viel Berichterstattung zur ERIVAN-Sammlung nun im Fernsehgarten gelungen ist, einer der populärsten Sendungen des ZDF“, sagt Karl Louis, geschäftsführender Gesellschafter des Auktionshaus Heinrich Köhler.

(wm-pcp) Die MICHEL-Redaktion wird künftig ein weiteres „–.–“-Feld im Deutschland-Katalog füllen können. Denn die einzig bekannte postfrische sog. Gscheidle-Marke aus dem Jahr 1980 wurde bei der 52. Schlegel-Auktion in Berlin verkauft. Andreas Schlegel hatte die Marke mit einem Schätzpreis von 100.000–120.000 Euro taxiert. Sie war aber einem Liebhaber weit mehr wert, denn der Hammer fiel am 15. Mai 2023 erst bei 194.000 Euro! Den Käufer kostete damit dieses Unikat einer unverausgabten Sondermarke stolze 232.800 Euro (inklusive Aufgeld, ohne MwSt.). Zum Vergleich: Die gestempelten Marken dieser MiNr. XIII werten im Deutschlandkatalog mit 45.000 Euro, auf Brief mit 55.000 Euro. 

Aachen Tolle, teilweise spektakuläre Ergeb­nisse konnte AIX-PHILA auf seiner 71. Auk­tion in Aachen vermelden. Besonders die mehr als 800 Positionen aus der „Mer­ca­tor“-Sammlung waren heiß umkämpft, was einige ausgesuchte Ergebnisse eindrucksvoll verdeutlichen: Germania-Heft­chen, Ausruf 2000/Zuschlag 5400 Euro; MHB-Teil Ger­mania und Ziffern gestempelt, Ausruf 1000/ Zuschlag 3400 Euro; Ober­schlesien Abstim­mung Herzstücke, Ausruf 500/Zuschlag 4200 Euro; Danzig Großer Innendienst auf Briefstücken, Ausruf 250/Zuschlag 6200 Euro; SBZ Ziffern gezähnte bzw. ungezähnte gestempelte Herzstücke, Ausruf jeweils 4000/Zuschlag 9400 Euro.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei kompletten ungefalteten Bogen: Deutsches Reich Ba­yern-Dienstmarken 100 Sätze, Ausruf 700/ Zuschlag 3400 Euro; Berlin Stephan 50 Pf, Ausruf 1800/Zuschlag 4800 Euro; Bun­des­republik Verkehrsausstellung, Ausruf 1500/ Zuschlag 5200 Euro; Bundesrepublik Miller, Ausruf 50/Zuschlag 1350 Euro!

Das Titelstück des Kataloges, eine Marke zu 10 Lire aus der deutschen Besetzung in Mon­tenegro 1943, echt gestempelt kaum einmal auf dem Markt, schoss von 5000 auf 12 500 Euro. Ein ebenfalls gestempeltes Hochwasser-Blockpaar von der Saar kletterte von 1000 auf 2700 Euro und das sogenannte Hitlerprovisorium, die MiNr. 331 a des Deutschen Reiches, von 700 auf 1450 Euro. Beachtliche Resultate registrierte man auch bei der Auslandsphilatelie. Bei Öster­reich beispielsweise erzielte ein Aufdruck­provisorium zu 1 Pf aus 1945 2200 (1500) Euro oder ein qualitativ sogar eher mittel­mäßiger Satz aus der VR China, „Schau­spie­ler“ ungezähnt, bei einem Startpreis von 1500 sagenhafte 12 500 Euro!

Übrigens liegen Spezialsammlungen derzeit voll im Trend: Eine in mehr als 300 Ein­zelpositionen aufgeteilte Kollektion DDR-Druckvermerke bzw. -druckerzeichen erreich­te bei einem Gesamtausruf von 23 300 Euro nie erwartete 63 300 Euro. Auch Län­der­sammlungen waren gefragt. Wie schon das umfangreiche Einzellosangebot Danzig mit den entsprechenden Zuschlägen erahnen ließ, schossen die Preise auch hier in die Höhe. Zwei Spezialsammlungen mit Aus­ru­fen von 3000 bzw. 2000 Euro landeten bei 9200 bzw. 8800 Euro, eine weitere Kol­lek­tion Ganzsachen zog von 1500 auf 5800 Eu­ro, eine Sammlung Deutsches Reich konnte bei einem Ausruf von 2000 Euro mit 8000 Euro ihren Ausruf vervierfachen. Eine Kollektion Zweiter Weltkrieg sprang von 3000 auf 9800 Euro. Eine Spezialsammlung Österreich konnte zum selben Preis zu­ge­schlagen werden.

Zusammen mit einem kleinen, aber feinen Münzteil konnte AIX-PHILA auf seiner vier Tage dauernden Online-live-Auktion mehr als 90 % des Angebotes umsetzen, wobei der Gesamtausruf glatt verdoppelt wurde.

Internet: www.aixphila.de