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BDB News

Mit der Frühjahrsversteigerung startete des Traditionshauses Heinrich Köhler am 16. und 17. sowie vom 20. bis 25. März 2023 in das Auk­tionsjahr 2023. Mit der IBRA 2023 in Essen in Sicht, verspricht es ein er­eignisreiches Jahr zu werden, und die 380. Heinrich-Köhler-Auktion war ein verheißungsvoller Auftakt. Allem voran die Sammlung ERIVAN sorgte am 25. März 2023 als krönender Abschluss der Versteigerung einmal mehr für Furore und überzeugte mit vielen Spitzenzuschlägen auf ganzer Linie. Über alle Tage hinweg war die großartige Beteiligung von Bietern vor Ort, online und am Telefon Erfolgsgarant für eine denkwürdige Versteigerung, die viele Höhepunkte zu bieten hatte und zu den erfolgreichsten Auktionen in der Geschichte von Heinrich Köhler ge­hört.

Sammlung ERIVAN glänzt mit sechsstelligen Zuschlägen 

Insgesamt 307 Lose umfasste das An­gebot der neunten ERIVAN-Auktion „Alt­deutsche Staaten“, die am finalen Auk­tionstag viele Sammler nach Wies­ba­den lockte. Die Dynamik war enorm, und hochspannende Bietergefechte zwischen Saal-, Telefon- und Online-Bie­tern beherrschten das Geschehen. Für Furore sorgte unter anderem ein Brief aus Mecklenburg-Strelitz, der für 80 000 Euro ausgerufen wurde und auf sensationelle 440 000 Euro gesteigert wurde. „Die erste Brief­marke von Meck­lenburg-Strelitz auf ei­nem Brief ist schon etwas sehr Be­son­deres. Aber ein Zu­schlag 440 000 Euro, das hätten wir nie erwartet“, so Hein­rich-Köhler-Ge­schäfts­führer Dieter Mi­chelson. 

Ein weiteres Highlight war der legendäre Kehrdruckblock des Schwarzen Ein­sers aus Bayern, der großartige 360 000 Euro erzielte (Ausruf: 200 000 Eu­ro). Eine wahrlich sensationelle Steige­rung konnte der Lübeck-Brief mit dem Fehl­druck „ZWEI EIN HALB statt ZWEI“ verbuchen, der von 40 000 Euro Start­preis auf stolze 270 000 Euro gesteigert wurde. Ein sechsstelliges Ergebnis wurde auch mit einem waagerechten Brü­cken­paar aus Baden erzielt, das nach einem Ausruf von 50 000 Euro auf spektakuläre 210 000 Euro kletterte. 1988 war das Mar­ken­paar von Erivan Haub für 210 000 DM ersteigert wor­den.

Zahlreiche Höhepunkte von Deutschland bis Übersee

Bereits die vorangegangen sieben Auk­tionstage waren der beste Beweis für die großartige Nachfrage nach hochwertiger Philatelie und Postge­schich­te. Das in insgesamt fünf Sonder­katalogen sowie zwei umfangreichen Haupt­kata­logen präsentierte An­gebot wusste zu be­eindrucken und glänzte mit tollen Steige­rungen und Spitzen­zuschlägen, darunter zahlreiche fünfstellige Er­geb­nisse. Einen starken Auftakt feierte der 1. Teil der Kol­lek­tion „Deutschland 1849–2000 – Alt­deutsche Staaten und Deutsche Ko­lo­nien mit Beset­zungsausgaben (G.R.I. und MAFIA)“ von Erik B. Nagel, und man darf bereits auf die Fortsetzung im Herbst gespannt sein. Gleiches gilt für die Sammlung „Freie Hansestadt Bre­men“ (Teil I) von Karl-Hillard Geuther, deren Offerten sehr gefragt waren. Auch hier gilt: Fortsetzung folgt. 

Ebenfalls heiß begehrt war das An­ge­bot „Bayern ab 1849“ aus der Samm­lung von Eliahu Weber. Mit dem vierten – und damit letzten – Teil dieser her­ausragenden Sammlung fand eine großartige Erfolgsgeschichte einen wür­digen Abschluss. 

Hervorzuheben ist auch der Verkauf der Sammlung „Amerika­nische Postschiffe über den Atlantik 1800–1870“ von Graham Booth, der als Simultan-Auk­tion mit der Schwestergesellschaft H.R. Harmer in New York durchgeführt wur­de. Auch dank der Beteiligung der Bie­ter aus den USA wurden großartige Zu­schläge erzielt. 

Aus dem Hauptkatalog ragte der Ver­kauf des schönsten existierenden OS­TROPA-Blocks heraus. Von 10 000 Euro Startpreis kletterte dieses legendäre Stück des Deutschen Reiches auf sa­genhafte 60 000 Euro. Käufer ist ein Sammler, der das Stück bereits 1967 bei einer Auktion gekauft hatte, um es nach zwischenzeitlichem Verkauf nun wieder sein eigen nennen kann. Und dies sind nur einige ausgewählte Bei­spiele.

Alle Ergebnisse der 380. Heinrich-Köh­ler-Auktion sind unter www.heinrich-koehler.de verfügbar. Die nächste Auk­tion findet am 27. Mai 2023 auf IBRA in Essen statt (Deutschland ab 1872).

Ein Bericht von Jan Billion

Die 32. Schlegel-Auktion, die vom 15. bis 19. Mai im Hollywood Media Hotel Berlin stattfindet, lockt wieder mit einem umfangreichen und in­teressanten Angebot. Im Blickpunkt steht eine Ikone der deutschen Nach­kriegsphilatelie, die berühmte Gscheidle-Marke, benannt nach dem ehemaligen Postminister Kurt Gscheidle. Überhaupt beeindrucken einmal mehr die deutschen Sammelgebiete, sei es mit einem Sonderteil von SBZ- Ganzsachen, durch die Auflösung einer Bund-Spezialsammlung oder mit Bogenrand-Besonderheiten verschiedener Sammelabschnitte.

Seltene Ganzsachen mit SBZ-Bezirkshandstempeln

Zur Teil­nah­me der Bun­des­re­publik Deutsch­land an den Olym­pi­schen Som­mer­spie­len 1980 in Moskau sollte am 10. April 1980 eine Sonder-Zuschlags­marke zu 60 + 30 Pf mit einer wehenden Olym­pia-Fahne als Motiv in einer Auflage von 7,5 Millionen Stück er­scheinen. Auf­grund des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan im De­zem­ber 1979 verkündeten die USA ihren Boykott der Moskauer Spiele. Die Bun­desregierung, die sich ihrem Bündnis­partner verpflich­tet fühlte, wünschte sich eine gleichlautende Entscheidung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK). Nach langen Diskussionen verzichtete das NOK auf die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1980. Die Vorbereitun­gen für die Her­ausgabe der Sonder-Zu­schlags­marke waren zu diesem Zeit­punkt fast abgeschlossen. Die in der Bun­desdru­ckerei Berlin be­reits gedruckte Auflage wurde eingestampft. Neben zwei kompletten 50er-Schal­terbogen mit den Form­nummern 1 und 2 im Bonner Archiv für Phil­atelie und einem weiteren kompletten Bogen im Berliner Postmuse­um entgingen drei weitere komplette An­druck­bogen mit jeweils 50 Stück der Ver­nichtung, die dem damaligen Bun­despostminister Kurt Gscheidle ge­lie­fert worden sein sollen. Ob er tatsächlich alle 150 Marken erhalten bzw. über­nommen hat, lässt sich allerdings nicht mehr nachvollziehen. Mit Sicher­heit ge­langten et­liche Exemplare der unverausgabten Olym­pia-Marke in den Be­sitz der Familie Gscheidle. Neben Ehe­frau Elisabeth nutz­te vor allem der in München lebende Sohn Thomas Gscheid­le die Sonder-Zuschlagsmarke versehent­lich für die Privatkorrespon­denz. Ein erstes gestem­peltes Exemplar wurde auf der 150. Steltzer-Auktion in Frankfurt am Main am 25. August 1983 ausgerufen und verkauft. Weitere Exem­plare ka­men 1983 innerhalb weniger Wo­chen bis Jah­resende unter den Ham­mer. Insgesamt sind bis heute 27 gestempelte Exemplare der Gscheid­le-Marke, darunter auch ein 3er-Streifen und Ver­wendungen auf Karte und Briefen, bekannt. Es gibt aber auch noch ein 28. Exemplar auf dem Markt – das einzige in postfrischer Erhal­tung! Es tauchte schon sehr früh auf, wie ein Fotoattest aus dem Hause Schle­gel vom 29. August 1983 belegt. „Prü­ferpapst“ Hans-Ge­org Schlegel schrieb damals: „Das Prüf­stück ist echt und hat Originalgummi. Die leichte matte Stel­le auf der Gum­mierung beeinträchtigt nicht die Post­frische der Marke und ist, in Anbetracht der enormen Selten­heit, völlig belanglos.“ Dass überhaupt ein postfrisches Exemplar existiert, ist dem Umstand zu verdanken, dass Elisabeth Gscheidle es einem Brief an eine Freun­din als Rückporto beilegte. Als Los Nr. 1 der beliebten „Exklusivitäten“, wieder in einem Sonderkatalog präsentiert, sucht es nun auf der 32. Schlegel-Auktion ei­nen neuen Liebhaber.

In einem weiteren Sonderkatalog wird die Sammlung „Bundesrepublik“ von Guido Gabisch offeriert, die u. a. viele einmalige Bogeneinheiten enthält. Ne­ben Bogenrandbesonderheiten aus deut­schen Sammelgebieten sind die Be­zirks­handstempel der SBZ prominent vertreten. In einem entsprechenden Son­derteil finden sich 459 Ganzsachen. Da­bei handelt es sich zum Teil um Unikate aus einem Archivbestand. Alle Stücke wurden aktuell BPP geprüft. Ebenfalls in einem Sonderkatalog zu­sammen­ge­fasst hat das Auktionshaus Schlegel das umfangreiche Angebot an Flug- und Zeppelinpost. Auf großes Interesse dürf­te auch die Auflösung des Postarchives des Vatikans stoßen. Die exzellente Of­ferte an Münzen mit ei­nem großen Teil seltener Goldmünzen ist u. a. auch im Exklusivitäten-Katalog untergebracht. Eine Vielzahl unberührter privater Nach­lässe und Sammlun­gen, die in einem separaten Katalog untergebracht wurden, rundet die fünftägige Veranstal­tung ab.

Internet: www.auktionshaus-schlegel.de

(Bonn/pcp) Das umfangreiche Angebot mit mehr als 5.000 Losen bietet erneut ein reichhaltig besetztes Angebot durch alle Bereiche der Philatelie. Neben gesuchten Klassikern der Altdeutschen Staaten wie einem „Bayern Einser“ in gestempelter Kabinett-Erhaltung (MiNr. 1Ia, Ausruf 1.000.-) bietet der Katalog diesmal ein interessantes Angebot Baden mit der Auflösung eines alten Briefbestandes sowie außergewöhnlich schönen Exemplaren der immer begehrten Höchstwerte. Die 18 Kreuzer in der seltenen dunkelgrünen Nuance, MiNr. 21b, in gestempelter Luxus-Qualität startet mit 1.000.-, die 30 Kreuzer MiNr. 22b in einwandfreier Kabinett-Erhaltung wird mit 800.- ausgerufen. Nahezu alle Lose werden mit neuen Expertisen Stegmüller BPP angeboten.

Die Ära des Deutschen Reiches wird durch die Auflösung mehrerer außergewöhnlicher Sammlungen geprägt. So wird eine schon ab den ersten Ausgaben, den „Brustschild-Werten“ in ungestempelter Erhaltung komplett ausgebaute Kollektion detailliert, unter den ebenfalls mit neuer BPP-Prüfung angebotenen Werten finden sich Seltenheiten bis hin zur MiNr. 1 im postfrischen-Luxus-4er-Block zum Ausruf von 2.500.-, Kabinettstücke der MiNr. 7 und 8 je einwandfrei postfrisch zu Rufpreisen von je 2.200.-, die rare MiNr. 10 gleichermaßen in postfrischer Kabinett-Erhaltung zum Ausruf von 6.500.- , ein Luxusstück der MiNr. 11 mit Plattenfehler I postfrisch zum Startpreis von 2.500.- und ein postfrischer 4er-Block der MiNr. 27 zum Startgebot von 7.000.-. Aber auch die Sammler späterer Ausgaben kommen nicht zu kurz, so findet sich die 10 Pfg Germania „Reichspost“ in der seltenen Farbe rotkarmin (MiNr. 56b) in unsignierter postfrischer Erhaltung mit einem Schätzpreis von 2.300.- ebenso wie ein gestempelter „Nothilfeblock“ MiNr. Bl. 2 in einwandfreier Erhaltung zum Ausruf von 4.000.- und die echt gestempelt äußerst seltenen Markwerte der Freimarkenausgabe „Hitler“ in B-Zähnung als Komplettsatz (Ausruf 1.000.-) sowie teils auf Belegen, hier u.a. die 5 DM auf Wertbrief über 21.000.- RM nach Erfurt (Ausruf 800.-). 

Die Kolonialphilatelie begeistert auch in der kommenden Auktion mit zahlreichen gesuchten Werten in postfrischer Erhaltung sowie seltenen Briefen und Stempeln. Neben einer nennenswerten Zahl an ungezähnt gebliebenen Marken sticht hier besonders ein Schiffspostbrief von Deutsch-Südwestafrika hervor. Der Absender war August Schmerenbeck, dieser erwarb 1893 aus Regierungsbesitz ein Grundstück in Windhuk, auf welchem er sein Geschäfts- und Wohnhaus  sowie ein weiteres Gebäude, das er der Postverwaltung zur Verfügung stellte, errichtete. Jener Brief wurde am 11.2.1907 mit Stempel „DSP DEUTSCH-SÜDWESTAFRIKA CAPSTADT II“ versehen, es handelt sich hierbei um die früheste bekannte Verwendung des außerordentlich seltenen Seepost-Stempels. Das Mindestgebot für dieses, auch für die „Social Philately“ interessanten Stückes, liegt bei 2.000.-.

Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besatzungsausgaben. Neben einem umfangreichen Angebot Danzig und des Sudetenlandes finden sich auch Großraritäten im Auktionskatalog. Ein unzertrennter Druckbogen des „Kopernikus“-Kleinbogens des Generalgouvernements mit 4 ungezähnten Kleinbogen mit Form-Nummer „II“ aus einer Druckprobe (MiNr. 104P2) wird für 6.000.- offeriert, hierbei handelt es sich um den einzigen in dieser Form erhalten gebliebenen Bogen. Nicht minder spektakulär sind zwei Lose aus der Besatzungszeit von Jersey. Auf Anordnung des deutschen Hauptmanns Gussek wurden vorgefundene britische Freimarken mit Aufdruck „Hakenkreuz + JERSEY 1940“ versehen. Die in Auflagen von 60 bzw. 40 Stück vierzehn der angefertigten Werte wurden jedoch nicht genehmigt, sodass ein großer Teil vernichtet wurde. Nur einzelne Sätze sind erhalten geblieben, die Startpreise der postfrischen Ausgaben liegen bei 10.000.- (Kleinformate) und 5.000.- (Querformate).

Die Nachkriegsphilatelie bietet neben den gesuchten Standardausgaben ebenfalls eine Vielzahl interessanter Lose. Besonders reichhaltig sind in dieser Auktion die Gebiete der SBZ und DDR besetzt, mit Seltenheiten wie dem gestempelten Bl.13 in der Wasserzeichenvariante 13YI, von welchem nur wenige Stücke bekannt geworden sind (Ausruf 1.000.-). Oft fehlend und kaum einmal als Komplett-Garnitur angeboten werden die „Bauten“-Zusammendrucke von West-Berlin (MiNr. W17/SKZ4), in postfrischer Erhaltung sind diese ab 1.300.- zu ersteigern.

Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete bietet der Auktionskatalog zahlreiche populäre Ausgaben europäischer Sammelgebiete, insbesondere Frankreichs, Österreichs und der Schweiz sowie ein umfangreiches Angebot der gesuchten Ausgaben der Volksrepublik China mit moderaten Ansatzpreisen. Unter den mehr als 100 Losen finden sich Highlights wie der „Schauspielkunst“-Satz gezähnt und geschnitten in postfrischer Erhaltung (Ausruf 1.000.- bzw. 3.000.-), „Maos Thesen“ in ungefalteten 5er-Streifen mit linkem Bogenrand sowie „Fünf neue Direktiven Maos“ in 5er-Streifen mit linker unterer Bogenecke und entsprechenden „Imprints“, je zum Startpreis von 2.000.-. Selbstverständlich werden auch nahezu alle der populären Blockausgaben in einwandfreier postfrischer Erhaltung angeboten.

Das Sammlungsangebot bietet wieder zahlreiche Gelegenheiten für Sammler und Wiederverkäufer. Nahezu alle der fast 700 Lose stammen aus Sammlerhand.  Es werden eine Vielzahl von Nachlässen ohne jegliche Entnahmen versteigert. Von riesigen reichhaltig ausgebauten Sammlungen Altdeutschland mit Startpreisen bis zu 10.000.-, über zahlreiche gut besetzte Ländersammlungen wie u.a. Schweiz zum Ausruf von 4.000.- und zwei Sammlungen VR China bis hin zu mehr als 70 „Fundgruben und Aufräumposten“ findet sich für jeden Spezialisten und Sammler eine interessante Offerte.

Mehr als 420 Sammellose sowie alle Einzellose inkl. deren Atteste kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Sie auf der Internetseite www.ReinhardFischerAuktionen.de .

(wm-pcp) Neben zwei umfangreichen Hauptkatalogen, die fast 8.000 Lose aus aller Welt präsentieren, bietet das bekannte Auktionshaus auch die Bundesrepublik-Sammlung von Guido Gabisch (Losnummer 201–879) an. Sie besticht – gerade bei der sog. Posthornmarken-Serie der frühen 1950er-Jahre – durch ausgefallene Brieffrankaturen, großen Einheiten (teils auch auf Brief!), FDC, Spezialitäten (wie z. B. Oberrandstücke, Massenfrankaturen auf Verrechnungsbögen, HAN etc.), wie man sie in dieser Vielfalt und Fülle kaum einmal sieht. Ähnlich hochklassisch ist das Angebot zu den verschiedenen Heuss-Serien.

Gut 700 Lose zur Luft- und Zeppelinpost warten auf interessierte Aerophilatelisten. Von besonderem Interesse dürfte das bisher noch völlig unbekannte Stück der 1. Nordamerikafahrt („Katatstrophenfahrt“) der LZ 129 „Hindenberg“ aus dem Jahr 1937 sein, denn diese Postkarte von dem an Bord damals anwesenden Heinrich Bauer ist selbst nicht in dem Standardwerk „LZ-129 Hindenburg / Zeppelin Crash Mail“ von Dieter Leder (Mai 2012) noch nicht registriert. Bislang ist es erst das zweite für die Rückfahrt vorgesehene Stück, das bekannt geworden ist. 

Kontakt: SCHLEGEL, Berliner Auktionshaus für Philatelie GmbH, Kurfürstendamm 200, 10719 Berlin, E-Mail: mail@auktionshaus-schlegel.de, Tel. 0 30/88 70 99-62. www.auktionshaus-schlegel.de 

(wm-pcp) Kunden des Berliner Auktionshauses hatte Andreas Schlegel bereits vor Wochen Postkarten mit dem Highlight der diesmaligen Auktionswoche zuschicken lassen: mit Abbildung der sog. Gescheidle-Marke von 1980. Diese wird nun postfrische Marke – es ist die einzige, die in dieser Erhaltung bekannt ist – wird nun am 15. Mai als Los 1 der „Exklusivitäten“ der Firma versteigert, wobei ein Schätzpreis mit 100.000–120.000 Euro angegeben ist.

In der Beschreibung heißt es zur Geschichte dieser nie am Schalter erschienenen Marke: „Moskau 1980 – Die boykottierten Olympischen Spiele. Die eindrucksvolle Sondermarke der Bundesrepublik war bereits gedruckt. Dann schloss sich das Deutsche Olympische Committee den Boykottstaaten an. 1980 kämpften in Moskau keine Athleten der Bundesrepublik Deutschland um Medaillen. Das beeindruckende Motiv der großen fünf Olympischen Ringe gelangte nie an die Postschalter. Die gesamte Auflage dieser großartigen Sondermarke wurde vernichtet. Ein einziges postfrisches Exemplar blieb in Privathand erhalten. Der Irrtum der Gattin des damaligen Postministers sorgte dafür. Über vier Jahrzehnte – weit mehr als eine Generation – liegen diese Ereignisse zurück. 

Lassen wir nochmals die historischen Fakten sprechen. Es war ein Irrtum der Gattin des damaligen Postministers, der für die wohl bedeutendste Kostbarkeit der Nachkriegsphilatelie sorgte. Was war geschehen? Der Postminister Kurt Gscheidle erhielt von seinem Ministerium einen Vorlagebogen der unverausgabten ‚Olympischen Ringe‘ für die Olympiade 1980 in Moskau. Dieser Vorlagebogen wurde versehentlich im Hause der Familie Gscheidle als Porto verwendet. Vor über 4 Jahrzehnten war es noch üblich dem Empfänger eines Briefes für seine Antwort das Rückporto beizulegen. Dieses als Rückporto vorgesehene Stück aus einem Brief für eine Freundin der Frau Gscheidle blieb postfrisch erhalten. Die ‚Gscheidle-Irrtümer‘ sind unter diesem Begriff in die Geschichte eingegangen.“

Weitere 110 Lose erwarten Interessenten in dieser 11. Ausgabe der Schlegel-Exklusivitäten. Erneut so manches Ungewöhnliche und Ausgefallene. Von hübschen altdeutschen Briefen bis zur internationalen Philatelie. Selbst eine fünfbändige Heimatsammlung DANZIG ist dabei und mit rund 5.000 Euro maßvoll angesetzt. 24 Lose mit Goldmünzen meist altdeutscher Staaten runden das Programm ab.

Kontakt: SCHLEGEL, Berliner Auktionshaus für Philatelie GmbH, Kurfürstendamm 200, 10719 Berlin, E-Mail: mail@auktionshaus-schlegel.de, Tel. 0 30/88 70 99-62. www.auktionshaus-schlegel.de 

(wm-pcp) Die Titelfrage stellt sich zu Recht, denn in den bisherigen Versteigerungen der Sammlung „Königreich Württemberg 1851 bis 1875“ blieb kein einziges Los unverkauft. Eine Bestmarke, die ebenso ungewöhnlich, gar der absolute Ausnahmefall ist, wie das Angebot, das nun für Teil VI dieser Kollektion vorliegt. Es umfasst die Lose 1785–2096 und bereits der auf dem Katalogumschlag ersichtliche Viererblock der 9 Kreuzer karmin lässt erahnen, welche Raritäten auch dieses Mal ausgerufen werden. Immerhin ist dieses Luxusstück (ex Ferrary, ex Boker) die größte ungebraucht bekannte Einheit dieser Marke, mit vollständiger Originalgummierung und in Luxus-Qualität, was die zweite bekannte Einheit nicht aufweisen kann. 

Meiners, Inhaber des Kölner Auktionshauses Dr. Wilhelm Derichs, merkt in seinem Vorwort zum Katalog an: „Im ersten Katalog hat Thomas Heinrich die anstehende Auktionsserie als historisch eingestuft. Jetzt bei Teil 6 von 8 angelangt, können die meisten Sammler die Verleihung dieses Attributes besser nachvollziehen. Ohne Übertreibung kann man davon sprechen, daß jeder der sechs Kataloge eine bedeutende Württemberg-Sammlung gezeigt hätte, wäre es denn ein Einzelkatalog für eine andere Württemberg-Sammlung gewesen. Und es gab vor Beginn der Auktionsserie kaum eine Württemberg-Sammlung, die für auch nur einen der TROST-Teile eine Konkurrenz gewesen wäre. Freilich sind inzwischen einige neue Sammlungen entstanden, die das für sich in Anspruch nehmen können, da deren Eigentümer die Gunst der Stunde genutzt und investiert haben.

Historisch waren und sind auch die Zeiten, in denen die Auktionen stattfanden. Die erste Auktion musste wegen des ersten Corona-Lockdowns vom Frühjahr auf den Herbst verschoben werden, die zweite Auktion fand wegen eines weiteren Lockdowns nur online statt und bis zur letzten Auktion war Corona immer ein Thema. Vor der vierten Auktion kam der Kriegsausbruch in Osteuropa und im Zusammenhang mit all diesen Entwicklungen eine Inflation, wie meine Generation sie vorher nicht gekannt hatte. Die Versteigerung der Sammlung TROST war ein Beleg dafür, dass Philatelie ein krisensicheres Investment sein kann, denn die Ergebnisse der ersten fünf Auktionen hätten wir vor dem Start der Auktionsserie nicht für möglich gehalten.

Wenn ich später einmal an die TROST-Auktionsserie zurückdenken werde, dann wird für mich die Geschichte der ersten Hälfte der 2020er Jahre präsenter und greifbarer sein, denn der Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn wird dann verknüpft sein mit diesen turbulenten Jahren. So wie ich die Auktionsserie insgesamt als den Höhepunkt meiner Laufbahn sehe, so war die Absage der ersten TROST-Auktion für mich der Tiefpunkt. Ein Tiefpunkt, an dem ich selbst keine Schuld hatte. Es war ein Auf und Ab in den letzten Jahren — für alle von uns.“

Die Zeit der ‚Tiefpunkte‘ ist vorbei. Man darf auch bei der kommenden Versteigerung davon ausgehen, dass sie zu einem weiteren Höhepunkt der Altdeutschland-Philatelie werden wird, die Meiners – man ist geneigt zu sagen, wie gewohnt – edel zelebrieren wird. Erneut im Kölner Luxushotel „Excelsior Hotel Ernst“, gleich am Dom gelegen, wo um 10.30 Uhr die Auktion startet. Um sich für die absehbaren Bietergefechte zu stärken, erwartet zur Begrüßung ein kleines Frühstück auf die Besucher, aber auch erneut ein hörenswerter akustischer Rahmen, denn auch diese Versteigerung wird musikalisch durch Piano-Klänge begleitet, wenn es passt. Vielleicht mit dem Song „Blue Eyes“ von Elton John nach dem erfolgreichen Zuschlag einer blauen Briefmarke. Um Punkt 13.00 Uhr bittet Roland Meiners die Anwesenden zu Tisch, wo sie von der Küche des Excelsior Hotel Ernst mit einem mehrgängigen Mittagessen verwöhnt werden. Die Auktion wird dann um 14.30 Uhr fortgesetzt und um 16.00 Uhr wird das am Klavier gespielte Lied „Aber bitte mit Sahne“ der Startschuss für das Kuchen-Buffet sein. Anschließend werden die letzten Lose des Tages versteigert und Meiners rechnet mit einem Ende der Auktion zwischen 18.00 Uhr und 19.00 Uhr.

Beachten sollte man vielleicht auch seine Empfehlung: „Bringen Sie doch Ihre Partnerin mit zur Auktion. Es wird auch den Damen gefallen. Für die Planung der Küche ist Ihre Anmeldung mit Personenzahl erforderlich, wenn Sie an der Auktion persönlich teilnehmen möchten. Diese Anmeldung kann formlos erfolgen (telefonisch, per Post oder per Email). Ihre Anmeldung muss uns bis Freitag, den 28. April, 11.00 Uhr, vorliegen. Sie helfen uns, wenn Sie sich frühzeitiger anmelden.

Die Auktion wird wieder hybrid als klassische Saalauktion stattfinden mit der Möglichkeit, live von zu Hause über das Internet via PHILASEARCH mitzubieten. Wir hoffen, möglichst viele von Ihnen persönlich in Köln in unserer Mitte zu haben und laden Sie sehr herzlich zur Versteigerung ins Excelsior Hotel Ernst ein.“ 

Und wer nicht die Möglichkeit hat, in Köln bei diesem Event dabei zu sein, dem sei der nähere Blick in diesen Luxuskatalog (Hardcover mit Schutzumschlag und goldener Titel- und Buchrückenprägung, 160 Seiten) ans Herz gelegt. Den Leser erwartet neben dem ausgefallenen Angebot der kleinen sowie großen Pretiosen in ausgesucht bester Erhaltung auch eine weitere Folge der Artikelreihe von Prof. Dr. Herbert Zielinski („Gesellschaftliche Entwicklungen in Württemberg um 1850“). Gleich, ob Meiners den Rekord bricht, eines steht schon heute fest: die Katalogreihe der acht angesetzten Versteigerungen wird zu einem Luxus-Handbuch der Württemberg-Philatelie werden, dass es in dieser Form bisher nicht gab. 

Kontakt: Dr. Wilhelm Derichs GmbH, Bonner Str. 501, 50968 Köln (Marienburg), Tel. 02 21/2 57 66 02, E-Mail: derichs_gmbh@web.de

(Mülheim) Einen Monat vor der IBRA 2023 in Essen lädt das Auktionshaus Rauhut & Kruschel am 21. und 22. April 2023 ins nahe gelegene Mülheim an der Ruhr zur großen Frühjahrsauktion. Und diese kann sich sehen lassen! Das Programm der 217. Versteigerung präsentiert eine vielseitige Zusammenstellung reizvoller Philatelie mit mehr als 10.000 Losen und zahlreichen Highlights. Eine große Bandbreite an Einzellosen diverser Sammelgebiete sowie ein spannender Raritäten-Sonderteil erwarten die Sammler und Händler zum Auftakt am Freitag (21. April). Am Auktionssamstag (22. April) folgt das umfangreiche Angebot unberührter Nachlässe, Posten und Sammlungen und man darf sich auf eine spannungsgeladene Live-Atmosphäre im Auktionssaal mit so manchen Bietergefechten einstellen. 

Von kleinen und großen Seltenheiten…

Eine außergewöhnliche Zusammenstellung von 655 Losen umfasst allein der ansprechende Raritäten-Sonderteil. Von der Vorphilatelie bis zur Moderne, von Altdeutschland über Europa bis Übersee kommen ausgewählte Seltenheiten zum Ausruf, die Sammlerherzen höher schlagen lassen. Gut die Hälfte entfällt auf die Sammelgebiete der altdeutschen Staaten, wobei hier insbesondere Hannover und Preußen mit mehr als 80 Positionen hervorstechen. Von der Vorphilatelie über Marken, Briefe und Ganzsachen bis zu den Stempeln wird eine beeindruckende Vielfalt geboten. Eines der großen Highlights ist das Titelstück des Kataloges (Los 303), ein Einschreiben der zweiten Gewichtsstufe aus Stuttgart nach Bukarest/Rumänien mit einzigartiger Mischfrankatur. 

Die anschließenden Positionen des Deutschen Reichs ab 1872 bis 1945 inkl. Gebiete bieten viele weitere Glanzstücke. Zeppelinpost-Sammler werden ihr Augenmerk auf einen seltenen Lakehurst-Katastrophen-Brief mit niederländischer Frankatur legen, der Zeuge des Untergangs der „Hindenburg“ war. Die deutsche „Moderne“ präsentiert unter anderem zahlreiche Brief-Zusammenstellungen nach Jahrgängen, die mit ausschließlich besseren Einzel- und Mehrfachfrankaturen bestechen. Hinzu kommt ein außergewöhnliches Abarten-Angebot ungezähnter Marken, Bögen und Einheiten, das man so nur selten sieht. 

Im Bereich der internationalen Philatelie sticht unter anderem ein umfangreicher Teil Dänemark mit Fokus auf den 4 R.B.S.-Marken und deren Abstempelungen hervor. Mit einem der frühesten bekannten Grönland-Briefe, der aus dem Jahr 1856 datiert, kommt ein postgeschichtliches Highlight zum Ausruf. Ebenso selten wie beeindruckend ist ein vollständiger Bogenreihenstreifen von 12 Exemplaren der britischen 2 P. blau auf Brief. Eine Rarität ersten Ranges ist Los 648, eine breitrandige ungebrauchte 4 C. schwarz auf Magenta aus Britisch Guyana, welche ebenfalls die Titelseite des Auktionskataloges schmückt. Und dies sind nur einige wenige Beispiele der beindruckenden Raritäten-Auswahl der 217. Rauhut & Kruschel Auktion! 

Last, but not least sei noch der reguläre Einzellosteil erwähnt, der wie gewohnt mit einer großen Anzahl interessanter Offerten nahtlos anschließt und ein vielseitiges Angebot nationaler und internationaler Philatelie mit mehr als 5.200 Losen bietet. 

Begehrte Nachlässe, spannende Sammlungen und Posten

Traditionell kommen am Auktionssamstag (22. April) die Nachlässe, Posten und Sammlungen zum Ausruf. Mit insgesamt mehr als 3.800 Positionen, davon knapp 490 Nachlässe, die „gegen Gebot“ ausgerufen werden, erwartet die Bieter erneut ein starkes Angebot, das beste Möglichkeiten bietet. In der einmaligen Live-Atmosphäre des Auktionssaals wird es mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit wieder „heiß“ hergehen und man darf mit einer temporeichen Versteigerung und intensiven Bietergefechten rechnen. Den Abschluss bildet ein knapp 190 Positionen umfassendes Literaturangebot mit attraktiven Zusammenstellungen und vielen gesuchten Einzelwerken. Von Auktionskatalogen bis hin zu Monografien gibt es viel zu entdecken, insbesondere im Bereich der Altdeutschland-Literatur. Ein Blick in den Katalog lohnt sich in jedem Fall! 

Das vollständige Auktionsangebot ist online unter www.rauhut-auktion.de und über Philasearch (www.philasearch.com) verfügbar. Katalogbestellungen und weiterführende Informationen bei: Rauhut & Kruschel Briefmarkenauktionshaus GmbH, Harald Rauhut, Werdener Weg 44, 45470 Mülheim a.d. Ruhr, Tel. +49 (0)208 33098, E-Mail: info@rauhut-auktion.de

(Braunschweig/pcp) Am Mittwoch und Donnerstag, den 19. & 20. April 2023 findet die 231. Auktion für Briefmarken, Münzen und Postgeschichte mit einem attraktiven Angebot von 3.553 Losen internationaler Philatelie und Numismatik statt. Hervorzuheben sind diesmal die Altdeutschen Staaten (über 1.220 Lose), dabei Herzogtum Braunschweig und Königreich Hannover mit raren Marken wie Braunschweig Nr. 13 A in Kabinett-Erhaltung, Oldenburg mit ausgesuchten Qualitätsstücken, Sachsen mit zwei „Sachsen Dreier“, davon eine mit seltener Entwertung von „GROSSENHAYN“ (bisher nur zweimal auf dieser Marke bekannt), weiterhin Sachsen mit der Auflösung einer schönen Spezialsammlung „Nachverwendete Sachsen-Stempel auf Brustschild-Belegen“ u.v.a.

Als kleine Sensation offeriert das Haus mit Los 3284 eine Sammlung originaler Vertrags-und Postdokumente zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und Fürstentum Thurn & Taxis von 1616 – 1792 über die Ausführung der fürstlichen Briefpost zu Braunschweig, augenscheinlich eine Neuentdeckung, Ausruf 2.500 €.

Ferner das „Deutsche Reich“ mit Seltenheiten wie Nr. 81 Bb, 96 BII aW (Wz. Ringe) und einem schön gest. Nothilfe-Block „echt und einwandfrei“, über 350 Lose „Deutsche Kolonien und Auslandspostämter“ mit sehr gut ausgebauten Markenteilen, postgeschichtlich interessanten Belegen und Stempelbesonderheiten, dabei Deutsche Auslandspost China mit der seltenen 1. Auflage des „Futschau Provisoriums 5 pf auf 10 Pf“ (Nr. 7IA), große Kolonial-Raritäten von den ehemals deutschen Karolinen-Inseln (Halbierungen, Barfreimachung, Handstempelprovisorium) sowie Spitzenwerte und seltene Varianten vieler weiterer Kolonialgebiete.

Die Sammlungsabteilung umfasst rund 350 Lose, meist unberührte Posten, Sammlungen und Nachlässe, darunter die Auflösung eines gehaltvollen Lagerbestandes „Alle Welt“ eines ehemaligen Versandhandel-Zulieferers, zahlreiche Großposten sowie wertvolle Münzsammlungen, Anlage- und Sammlermünzen aus über 2300 Jahren Münzgeschichte.

(Bonn/pcp) Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer in Bonn hält am 31. März und 1. April 2023 seine 191. Versteigerung ab. Das umfangreiche Angebot mit fast 4.000 Losen bietet ein hochkarätig besetztes Angebot durch alle Bereiche der Philatelie.

Unter den Altdeutschen Staaten sticht insbesondere das Angebot von Marken und Briefen aus dem Königreich Bayern hervor. Beginnend mit drei „Bayern Einsern“ je in Kabinetterhaltung finden sich zahlreiche ebenso seltene wie wunderschöne Briefe, darunter mehrere „Bischofsbriefe“ bis hin zu Raritäten wie eine Einzelfrankatur mit der 18 Kr. Quadratausgabe (MiNr. 7) nach Portugal, eine für die frühe Bayern-Zeit äußerst seltene Destination. Der Beleg mit einwandfreier Frankatur vom oberen Bogenrand startet mit einem Schätzpreis von 4.000.- Euro. Nicht minder selten ist eine tarifrichtige und unbeanstandete Verwendung einer halbierten 20 Pfg-Marke der Wappenausgabe (MiNr. 50H) auf Brief. Der tadellos erhaltene und mehrfach geprüfte bzw. attestierte Beleg wird mit 2.800.- ausgerufen. Ein sehr seltenes Belegstück des blauen Fächer-Versuchsstempels „Chargé No“ auf der MiNr. 15, welcher erst 1870 und somit schon zur Zeit der gezähnten Bayern-Marken eingeführt wurde, startet mit 2.400.- Ausruf.

Eine besonders reichhaltige Offerte bietet diesmal die Ära des Deutschen Reiches, von postfrischen klassischen Werten von Brustschild bis Germania über Einheiten und seltenen Briefverwendungen bis hin zu Weltraritäten. Eine andere Bezeichnung wäre für die 1 bis 5 Mark „Reichspost“ in weiter Linienzähnung 11½ und in leicht abweichenden Farben aus der Erstauflage auf vier portogerechten Wertbriefen eine absolute Untertreibung. Es handelt sich hierbei nach aktuellem Stand der Forschung um Frühdrucke, die zum unmittelbaren Fälschungsschutz dergestalt abweichend zur regulären Ausgabe angefertigt wurden. Die weite Linienzähnung im Gegensatz zur engen Kammzähnung sollte ad hoc nach der Präsentation der Marken Versuche zur Fälschung derselben unmöglich machen, da diese im Postalltag neben den regulären Postwertzeichen sofort aufgefallen wären. Bei allen vier Marken handelt es sich um das jeweils einzig bekannte Stück in gebrauchter Erhaltung, die neben ihrem unitärem Charakter auch bezüglich der herausragend schönen Optik wegen die absolute Spitze jeder engagierten Sammlung des Deutschen Reiches wären – und die problemlos einen Platz im Postmuseum für sich beanspruchen dürfte. Die mehrfach attestierte und literaturbekannte Komplettgarnitur wird für 150.000.- Euro ausgerufen. Eine weitere Rarität des Kaiserreichs findet sich mit der 5 Mark „Reichsgründungsgedenkfeier“ im Kriegsdruck mit Abart „kopfstehendes Mittelstück“. In ungebrauchter Erhaltung sind neben der angebotenen Marke nur zwei weitere Exemplare bekannt. Der Mindestpreis für die Rarität liegt bei 40.000.- Euro. Ebenso eindrucksvoll ist der Fehldruck „Rdf.“ anstatt „Rpf.“ auf der 12 Pfennig-Nothilfemarke von 1931. In postfrischer Erhaltung dürften weniger als eine Handvoll Stücke existieren, Gebote werden hier ab 15.000.- Euro entgegengenommen.

Die Kolonialphilatelie darf auch in der kommenden Auktion wieder als einer der Schwerpunkte gelten. Unter den zahlreichen gesuchten Werten in postfrischer Erhaltung sowie seltenen Briefen und Stempeln finden sich Raritäten der Besetzungsausgaben von Deutsch-Neuguinea mit der „1 s. G.R.I.“ auf 5 M. Kaiseryacht mit verkehrtem Aufdruck (anstatt „5 s.“) – das tadellos erhaltene ungebrauchte Unterrandstück mit Passerkreuz (MiNr. 15I) gilt als Unikat und wird für 45.000.- Euro ausgerufen – und von Deutsch-Ostafrika Besetzung Mafia mit der „6 CENTS MAFIA“ auf 1 Rupie Kaiseryacht (MiNr. 18) in tadellos gestempelter Erhaltung mit einem Startpreis von 35.000.- Euro. Beide Marken zierten bereits die herausragende Kollektion von Marquess of Bute. Eine weitere Großrarität stellt eine Bedarfsverwendung auf eingeschriebender Briefvorderseite der amtlich nicht verausgabten 25 Pfennig „Krone/Adler“ mit Aufdruck „Deutsch-Südwest-Afrika“ mit Zusatzfrankatur dar, von der nur wenige echt gestempelte Stücke bekannt geworden sind. Das mehrfach attestierte Stück wird für 25.000.- ausgerufen. Für die Sammler des Witu-Schutzgebietes findet sich erneut ein umfangreiches Angebot.

Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besatzungsausgaben. Neben den „Klassikern“ Danzig „Großer Innendienst“ MiNr. 47/49 in ungebrauchter bzw. gestempelter Erhaltung auf Briefstücken (Ausruf 1.400.- bzw. 2.500.-) und Montenegro MiNr. 10/19 in tadellos postfrischer Erhaltung zum Schätzpreis von 3.100.- Euro möchten wir insbesondere auf die umfangreichen Angebote der in authentischer Erhaltung äußerst seltenen „Oppelner Notausgaben“ und des Sudetenlandes – in Hinblick auf die Kleinstauflagen wahrscheinlich immer noch eines der am meisten unterschätztesten deutschen Sammelgebiete – hinweisen. Aus der Estland-Philatelie der Besetzungsausgaben des 2. Weltkrieges kommt mit der MiNr. 12K von Elwa ein einmaliges Stück zum Angebot. Die Marke mit Abart „kopfstehender Aufdruck“ in tadellos ungebrauchter Erhaltung wird mit 3.000.- ausgerufen.

Die Nachkriegsphilatelie bietet neben den gesuchten Standardausgaben ebenfalls eine Vielzahl selten angebotener Lose. Der populäre „Posthornsatz“ der Bundesrepublik wird als seltene Garnitur in 4er-Blocks bzw. Paaren angeboten. Die jeweils tadellos postfrischen Sätze starten mit Ausrufen zu 4.000.- bzw. 1.600.- Euro. Aus dem umfangreichen Angebot Markenheftchen der Nachkriegszeit sei hier exemplarisch das rare MH MiNr. 5aa Heuss III „Versuchsheftchen“ in einwandfreier Erhaltung erwähnt, für welches Gebote ab 1.700.- entgegengenommen werden.

Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete bietet der Auktionskatalog zahlreiche populäre Spitzenausgaben Europas, wie einen einwandfreien „Vaduz-Block“ von Liechtenstein ín tadellos postfrischer Erhaltung (Ausruf 700.-) bis hin zu den Unverausgabten „Blitz/Maske“-Werten von Österreich in postfrischen 4er-Blocks zum Ausruf von 3.500.- Euro. Daneben finden sich die seltenen ungezähnten Zeppelin-Marken von Russland 1930, MiNr. 390/91C, in einwandfreier gestempelter Erhaltung mit Fotoattest Hovest zum Startpreis von 2.800.- Euro.

Das Sammlungsangebot bietet wieder zahlreiche Gelegenheiten für Sammler und Wiederverkäufer. Nahezu alle der fast 400 Lose stammen aus Sammlerhand.  Es werden eine Vielzahl von Nachlässen ohne jegliche Entnahmen versteigert. Von riesigen Sammlungen Markenheftchen, u.a. Bundesrepublik zum Ausruf von 9.000.- Euro, über zahlreiche gut besetzte Ländersammlungen, bis hin zur Sammlung VR China mit nur den gesuchten Blockausgaben findet sich für jeden Spezialisten und Sammler eine interessante Offerte.

Mehr als 100 Sammellose sowie alle Einzellose inkl. deren Atteste kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Sie auf der Internetseite www.ReinhardFischerAuktionen.de

(Wiesbaden/pcp) Der Frühling steht vor der Tür und auch die traditionelle Frühjahrsauktion des Traditionshauses Heinrich Köhler wirft ihre Schatten voraus. Am 16. und 17. März 2023 (Sammlungen) sowie vom 20. bis 25. März 2023 (Einzellose) trifft sich die Welt der Philatelie in Wiesbaden. Zur 380. Heinrich Köhler Auktion kommt ein ebenso vielfältiges wie hochwertiges Angebot seltener Briefmarken, Briefe und Sammlungen zum Ausruf, das Sammlerherzen höher schlagen lässt. Insgesamt fünf Sonderkataloge sowie ein umfangreicher Hauptkatalog mit weiteren großartigen Sonderteilen präsentieren Philatelie und Postgeschichte vom Feinsten. Die bereits im Vorfeld spürbar große Nachfrage verheißt im Jahr der IBRA 2023 für den offiziellen Sponsor Heinrich Köhler einen ereignisreichen Auftakt in die Auktionssaison. 

Von ERIVAN bis über den Atlantik – einzigartige Kollektionen großer Sammler

Ihren traditionell „großen“ Auftritt haben einmal mehr die Sammelgebiete Altdeutschlands. Mit gleich vier von fünf Sonderkatalogen kommt ein Angebot zum Ausruf, das wahrlich seinesgleichen sucht. Dies gilt insbesondere für die „Sammlung ERIVAN – Altdeutsche Staaten“ (Teil 9), die auch zu dieser Versteigerung mit einer großartigen Vielfalt wertvoller Einzellose zum Staunen einlädt. Dem Betrachter bietet sich ein beeindruckender Querschnitt der Sammelgebiete Altdeutschlands mit ausnahmslos wunderschönen Stücken. 

Gleiches gilt für das Angebot „Bayern ab 1849 – Die Sammlung Eliahu Weber“. Der bereits vierte – und damit letzte Teil – dieser großartigen Sammlung der bayerischen Klassik präsentiert zahlreiche außergewöhnliche und attraktive Briefmarken und Briefe. Die Faszination Bremens – ein philatelistisch wie postgeschichtlich höchst anspruchsvolles Sammelgebiet – spiegelt die Kollektion „Freie Hansestadt Bremen“ (Teil I) von Karl-Hillard Geuther wider. Mit diversen kleinen und großen Seltenheiten bieten sich den Sammlern gute Chancen, das eine oder andere „Juwel“ für ihre Sammlungen zu erwerben. Deutlich breiter angelegt, aber nicht minder reizvoll, ist die Kollektion „Deutschland 1849–2000 – Altdeutsche Staaten und Deutsche Kolonien mit Besetzungsausgaben (G.R.I. und MAFIA) – die Sammlung Erik B. Nagel“ (Teil I). Angesichts der großen Bandbreite dieser Sammlung kann man nur beeindruckt sein. Aus nahezu allen Bereichen finden sich wertvolle und seltene Einzelstücke in ausgesuchter Qualität. Bereits jetzt darf man sich auf die Fortsetzung freuen… 

Den Abschluss macht eine Sammlung, welche erst jüngst mit einer Buchveröffentlichung in Monte Carlo in der prämierten Reihe der EDITION D’OR gewürdigt wurde. Die Rede ist von der Kollektion „Amerikanische Postschiffe über den Atlantik 1800–1870“ von Graham Booth. Die in Stockholm 2019 mit Großgold ausgezeichnete Sammlung bietet einen einzigartigen Einblick in die Postbeförderung über den Atlantik und zeigt die Vielfalt dieses Sammelgebiets mit all ihren Facetten – ein echtes Highlight für Sammler von Transatlantik-Post und alle postgeschichtlich Interessierten.

Hauptkatalog mit großem Angebot und ansprechenden Sonderteilen

Die zahlreichen Lose des Hauptkataloges schließen sich nahtlos an und bieten eine große Vielfalt reizvoller Einzellose, Sammlungen und Posten verschiedenster Sammelgebiete. Vor allem die Sonderteile präsentieren einmalige Zusammenstellungen attraktiver Einzelstücke. Hier wäre zum einen der Sonderteil „Privatpost – Die Sammlungen Peter Rogers“ zu nennen oder auch eine Auswahl „Einschreibebriefe der deutschen Auslandspostämter und Kolonien“ (Teil I). International hervorzuheben sind die Sonderteile „El Salvador – Die Sammlung Michael Peter“, „Sowjetunion“ und „Guadalajara“, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. In diversen weiteren Sammelgebieten warten herausragende Einzelstücke darauf, ein neues Zuhause zu finden. 

Dies gilt auch für zahlreiche Sammlungen, die großartige Chancen eröffnen, wie auch die Auflösung eines „alteingesessenen“ Ladengeschäfts. Die Sammlungsofferten werden im Rahmen der diesjährigen Frühjahrsauktion auf Grund des großen Angebotes übrigens gesondert, am 16. und 17. März 2023, versteigert. 

Das komplette Angebot der 380. Heinrich Köhler Auktion ist ab Ende Februar 2023 mit ausführlichen Informationen und zahlreichen Bildern unter www.heinrich-koehler.de im Online-Katalog (auch als PDF-Blätterkatalog) verfügbar. 

Katalogbestellungen sowie weitere Informationen zur Auktion und allen Losen bei:
Heinrich Köhler Auktionshaus GmbH & Co. KG, Hasengartenstr. 25, 65189 Wiesbaden
Telefon: 0611 34 14 9-0, Telefax: 0611 34 14 9-99, E-Mail: info@heinrich-koehler.de
Internet: www.heinrich-koehler.de